Angriffe auf palästinensisch-christliches Dorf
Taybeh liegt nördlich von Jerusalem, biblisch gesehen gehört dieses Gebiet zum Kernland Samarias. Nun sehen drei christliche Priester Schweigen nicht mehr als Lösung, angesichts wiederholter Angriffe auf das Dorf Taybeh.
Die Würde der Christen werde angegriffen und es werde versucht, ihr historisches und religiöses Erbe auszulöschen, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung.
Brand bei antiker Kirche
Die Priester Daoud Khoury, Jack-Nobel Abed und Bashar Fawadleh, die die lateinische, melkitisch-griechisch-katholische und griechisch-orthodoxe Kirche vertreten, verurteilen «mit grösster Entschiedenheit» eine Reihe von Angriffen durch israelische Bewohner von Orten, die rund um Taybeh liegen.
Der Auslöser für diese Alarmmeldung war der Brand, der am Montag, den 7. Juli, am Rande des Friedhofs von Taybeh und der byzantinischen St.-Georgs-Kirche (Al-Khader) aus dem 5. Jahrhundert gelegt wurde. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr und der Wachsamkeit der Dorfbewohner konnten die Schäden begrenzt werden. Doch den drei Priestern zufolge ist die Situation inzwischen «unerträglich».
Das biblische Ephraim
Taybeh ist das letzte überwiegend christliche palästinensische Dorf in der Westbank, respektive dem biblischen Samaria und Galiläa. Im Evangelium ist es als Ephraim bekannt, der Ort, an dem Jesus sich vor seiner Passion zurückgezogen hatte.
Daher sei die «seit zwei Jahrtausenden verwurzelte und von Generation zu Generation sorgfältig bewahrte christliche Präsenz heute durch eine vielschichtige Offensive bedroht», so die drei Geistlichen weiter.
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Datum: 13.07.2025
Autor:
Germain Gratien / Daniel Gerber
Quelle:
Info Chrétienne / ergänzte und gekürzte Übersetzung: Livenet