Verschmähtes Angebot

Wenig homosexuelle Paare beanspruchen kirchliche Segnungen

Die Waadtländer reformierte Kirche hat Zahlen über kirchliche Zeremonien für homosexuelle Paare publiziert. Gerätselt wird über die Gründe für die kleine Nachfrage.
Ein frisch verheiratetes Homo-Ehepaar

Seit 2013 bietet die reformierte Kirche Waadt eine spezielle Zeremonie für homosexuelle Paare in eingetragener Partnerschaft an. Seitdem haben nur acht Paare das Angebot in Anspruch genommen. Dagegen finden in der Waadtländer Kirche jährlich 200 Hochzeiten statt.

Zu strenge Regeln?

Ein Bericht der Kirche fragt nach den Gründen und kommt zum Schluss, dass die «strengen Regeln» für die kleine Nachfrage verantwortlich sind. So seien die Pfarrpersonen verpflichtet, die Segnung so zu gestalten, dass sie nicht mit einer ehelichen Trauung verwechselt werden könnten. Ob dieser Grund stichhaltig ist, wurde nicht vertieft geprüft.

Widerstand der Kirchenmitglieder?

Kein Grund für die kleine Zahl von Zeremonien für homosexuelle Paare scheint dagegen ein Druck der Kirchenmitglieder auf die Pfarrpersonen oder deren Unwille zu sein, Paare zu segnen. Lediglich ein Fall ist bekannt, wo ein Paar gleich von zwei Pfarrern abgelehnt wurde, weil sie angeblich negative Reaktionen von Kirchenmitgliedern fürchteten. Die Pfarrer sind grundsätzlich frei, ob sie eine Segnung für ein homosexuelles Paar durchführen.

Zum Thema:
Homosexualität: Gnade und Wahrheit gehören zusammen
Stiefkindadoption: Ständerat begibt sich aufs Glatteis
Adoption für schwule Eltern: Christliche Positionen im Gegenwind des Zeitgeistes
SEA bezieht Stellung: Nationalratsdebatte zur Adoption für homosexuelle Paare

Datum: 16.08.2017
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / kath.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung