Rücktritt des Vorstandes
Mit dem Rücktritt des Vorstands und dem Abgang von Direktor Martin Breitenfeldt Ende April ist Mission 21, das Missionswerk der reformierten Landeskirchen der Deutschschweiz, führungslos.
Komplexe Struktur
Mission 21 hat eine komplexe Struktur, welche Führung erschwert – Folge des Strebens nach fairer Partnerschaft mit überseeischen Kirchen, des Zusammengehens ungleicher Werke und der liberalen, ökumenischen Missionstheologie. Die 1968 gegründete «Kooperation Evangelischer Kirchen und Missionen» (KEM) wurde nach einer schweren Finanzkrise Ende 2000 aufgelöst. Doch dem Wunsch der Landeskirchen, Mission in einem Werk zusammenzufassen, war Rechnung zu tragen: Anfang 2001 entstand «mission 21 – evangelisches missionswerk basel». Von den sieben KEM-Missionen (die Basler Mission ist weitaus die grösste) beteiligten sich fünf an Mission 21.
Da waren’s nur noch drei…
Die Direktorin Madeleine Strub definierte 2001 Mission als «Kommunikation zwischen lebendigen Beziehungspartnern» und als Handeln, das zu Gerechtigkeit und Frieden beiträgt. Mission 21 fördere auch den interkulturellen Dialog, die interreligiöse Begegnung und fairen Handel. 2007 verliess die Schweizerische Ostasien-Mission den Verbund, vor wenigen Wochen beschloss auch die Südafrika-Mission auszutreten.
Die Herrnhuter Mission, mit der Basler Mission und der Evangelischen Mission im Kwango in Mission 21 verblieben, forderte Anfang Woche von der Abgeordnetenversammlung (16.-18. Juni), es solle «ohne Zeitbeschränkung die schwere Krise besprochen werden, in die Mission 21 geraten ist». Zudem solle man die Strukturen «grundsätzlich überarbeiten». Die Krise dürfte die Finanzprobleme verschärfen.
Datum: 17.06.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: mission 21