Herausforderung für Missionswerke

Missionsleiter denken über Mission nach

Eigentlich ist Mission ganz einfach: Gott bietet in Jesus Christus allen Menschen Heil und Hoffnung an. Doch hatte Mission in den letzten Jahrzehnten eine schlechte Presse. Dies fordert die Missionswerke heraus, ihre Sache so darzustellen, dass Missverständnisse sich auflösen.
Mission tun, verstehen und zeitgemäss vermitteln: Diskussion in Gruppen.
Die Missionsgesellschaften sollen dazu beitragen, «dass der kulturübergreifende Missionsauftrag kompetent gelebt wird»: Kinder in Brasilien. (Bild: SAM)
Beatrice Ritzmann tritt in den den von Daniel Berger (rechts) geleiteten Vorstand ein. Jürg Pfister gibt den Vorsitz von mission.ch ab.
Die Armen sehen: Gerhard Bärtschi informierte über die Pläne von StopArmut 2015. Rechts Martin Voegelin.

Die Leiter der in der Deutschschweizer Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen AEM zusammengeschlossenen Organisationen diskutierten am Mittwoch in Zürich ihr Missionsverständnis. An der AEM-Frühjahrstagung hatte der Afrikaner David Zac Niringiye die Schweizer herausgefordert, Mission frisch zu denken.

Ganzheitlich - kulturübergreifend

Der Vorstand legte der Mitgliederversammlung daher aktualisierte Thesen zur Mission vor. Der Ausgangspunkt: „Mission hat ihren Ursprung bei Gottes Heilsabsichten und zielt auf die ganzheitliche Förderung des Reiches Gottes.“ Die Missionsgesellschaften verstehen sich als Teil der christlichen Gemeinde, der dazu beiträgt, „dass der kulturübergreifende Missionsauftrag kompetent gelebt wird“.

Gesandt und ausgesetzt

Was heisst das für die Vermittlung von ‚Mission’ in der Gesellschaft und für das Miteinander von Ortsgemeinde und Missionswerk? Die 40 Missionsleiter diskutierten die Fragen anhand der Worte von Jesus, mit denen er seine Jünger sendet: „Macht zu Jüngern – Ihr sollt meine Zeugen sein – Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich euch“. Diese Worte aus dem Neuen Testament zeigen Mission als Geschehen, in dem es nicht nur auf das Tun, sondern mehr noch auf das Sein der Christen ankommt, auf ihre Lebensführung, in der sich die Autorität von Jesus spiegelt, als Auferstandener das Leben von Menschen zu verwandeln.

Berichte aus der Arbeit

Die Versammlung befasste sich auch mit den statutarischen Geschäften. Neu in den AEM-Vorstand gewählt wurde Beatrice Ritzmann, Personalverantwortliche der Schweizerischen Missions-Gemeinschaft SMG in Winterthur. Der Austritt der Nepal-Mission wurde zur Kenntnis genommen, die Südosteuropa-Mission wieder aufgenommen.

AEM-Präsident Daniel Berger erwähnte in seinem Rückblick auf die letzten Monate die erfolgreichen Kandidatenkurse: „Es lohnt sich, die Jungen und die weniger Jungen zu bewegen, Mission mitzutragen.“ Jürg Pfister, neu alleiniger Leiter der Schweizer Allianz Mission SAM, übergibt die Leitung des Arbeitszweigs mission.ch an Stefan und Carolin Eisenring.

Fokus auf die Armen

AEM-Exekutivsekretär Martin Voegelin berichtete von der Weltkonferenz der Evangelischen Allianz. Die Missionsleiter nahmen ohne Gegenstimme das Budget 2009 ab, das in der Höhe des Vorjahres liegt und die weitere Unterstützung der Akademie für Weltmission in Korntal bei Stuttgart vorsieht.

TearFund-Leiter Gerhard Bärtschi stellte den im Juni gegründeten Verbund ‚Interaction’ vor, der elf Organisationen im Bereich Armutsbekämpfung-Entwicklungszusammenarbeit-Nothilfe umfasst. Die Kampagne StopArmut 2015 soll Schweizer Christen 2009 motivieren, sich vermehrt für die Armen einzusetzen. Die Mitgliederversammlung diente auch dem Austausch von Informationen und Ressourcen, da sich die AEM wesentlich als vernetzender Dienstleister der knapp 40 Missionswerke versteht.

An Ostern 2009 nach Oldenburg

Mission-net, die europäische Jugendbewegung der Allianzen, Missionsverbände und Netzwerke, bereitet ihren ersten internationalen Kongress vor, der über Ostern 2009 im norddeutschen Oldenburg über die Bühne gehen wird. Aus der Schweiz werden 800-1000 junge Leute erwartet. In 36 europäischen Ländern engagieren sich „National-Motivatoren“ für einen „missional inspirierten Lebensstil“ junger Christen.

Mit Gemeinden unterwegs für den ‚Global Focus’

Unter dem Dach der Evangelischen Allianz startete vor wenigen Jahren die Initiative „Global Focus“, welche lokale christliche Gemeinden unterstützt, eine ganzheitliche missionarische Ausrichtung zu finden, den Blick sowohl für ihren Ort wie für die Arbeit in anderen Kulturen und Kontinenten zu schärfen. Die Partnerschaft mit Missionswerken ist dabei ein wichtiger Aspekt. Die AEM-Mitglieder wurden anhand von Praxis-Berichten dazu ermutigt, Partnerschaften mit Gemeinden einzugehen und ihre eigenen Bedürfnisse dem Ganzen von Mission und Gemeindebau zu unterordnen.

Links zum Thema:
AEM-Webseite
Global Focus
Bericht vom m’08-Tag in Aarau

Datum: 15.11.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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