Dem Handel waren im Vorfeld hitzige Diskussionen unter den Katholiken voraus gegangen. Die einen konnten dem Gedanken, die katholische Kirche von Sumiswald auf Anfang Oktober in fremde Hände zu übergeben und so "Verrat an den Stiftern und Spendern von damals" zu begehen, rein gar nichts abgewinnen, während die anderen sich der Macht des Faktischen beugten - "zwar nicht freudig, aber erleichtert", so der Präsident der katholischen Kirchgemeinde Langenthal, Arnold Heynen. Pikant ist an der Geschichte, dass die Kirchgemeindeversammlung laut Berner Zeitung eine glänzende Rechnung genehmigt hatte. Bei Einnahmen von gut drei Millionen Franken betrug der letztjährige Gewinn, den sie gleich wieder ausserordentlich abschrieb, 340.000 Franken. Er habe einfach Mühe mit der Vorstellung, dass eine Kirche ohne Not verkauft werde, nur weil sie offenbar nicht rentiere, sinnierte ein Votant. "Ein Gottesdienst mit nur wenigen Zuhörern kann viel mehr wert sein als ein von den Massen besuchter Festgottesdienst." Die Kirchgemeindeversammlung stimmte mit 57 zu 7 Stimmen für den Verkauf. Einen kleinen Sieg konnten die Unterlegenen am Schluss dennoch verbuchen. Auf ihren Antrag hin beschloss die Versammlung, im Dezember über eine Rückzahlung an die Inländische Mission abzustimmen, die den Kirchenbau seinerzeit mit 110.000 Franken unterstützt hatte. Siehe auch: Zieht Freikirche in katholisches Gotteshaus ein? „Kirche ohne Not verkauft“
Geld zurück an Inländische Mission
Datum: 06.06.2008
Quelle: Kipa