Bibeltreue Publizisten: Die Bibel ist das “wahre, irrtumslose Wort Gottes”

Wolfgang Nestvogel

Dillenburg - Zum uneingeschränkten Vertrauen in die Bibel als dem "umfassend wahren, irrtumslosen Wort Gottes" hat der "Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten" anlässlich des Jahres der Bibel 2003 aufgerufen. Der seit fünf Jahren bestehende lockere Zusammenschluss von Journalisten und Verlegern, die sich als christliche Fundamentalisten verstehen, trat jetzt erstmals an die Öffentlichkeit. An einem Treffen des Arbeitskreises am 15. Februar unter dem Motto "Bibeltreue Publizistik - die Herausforderung in einer veränderten Welt" nahmen über 500 Personen teil.

Gegensätzliche Bibelverständnisse nicht gleichrangig nebeneinander stehen lassen

Der Theologe und Publizist Wolfgang Nestvogel wandte sich auf dem Treffen gegen einen "beliebigen Pluralismus" der Bibelverständnisse, wie er angesichts der "grossen Koalition" der Kirchen und Werke beim Jahr der Bibel deutlich werde. Dort stehe der Bibelzugang des katholischen Mystikers Anselm Grün oder das gruppendynamische Bibliodrama gleichberechtigt neben einem Bibelleseplan des evangelikalen Bibellesebundes.

Für Christus war das Alte Testament Gottes Wort

In dieser "Kakophonie" (dissonante Vielstimmigkeit) müsse bibeltreue Publizistik zur Unterscheidung der Geister beitragen und ein sachgerechtes Verständnis der Heiligen Schrift vermitteln. Dazu sei es notwendig, an der Irrtumslosigkeit der Bibel festzuhalten, sagte Nestvogel.

Der umfassende Wahrheitsanspruch der Bibel beziehe sich sowohl auf theologische als auch auf geschichtliche Aussagen. Jesus Christus selbst habe die göttliche Inspiration des Alten Testaments bestätigt und die göttliche Qualität seiner eigenen Worte ("Amen, ich sage euch") betont. Jesus beglaubige auch die Autorität der neutestamentlichen Schreiber.

Scheinbaren Widersprüchen auf den Grund gehen

Der Theologe forderte dazu auf, die Irrtumslosigkeit der Bibel auch bei scheinbaren Widersprüchen "gehorsam zu beherzigen". Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussehe, lasse sich in der Regel bei gründlicher Betrachtung erklären. So habe etwa bei manchen Parallelberichten ein Evangelist die Chronologie der Ereignisse niedergeschrieben, einem anderen sei es bei der Anordnung mehr um die inhaltlichen Schwerpunkte gegangen. Allerdings gebe es nicht auf jede Frage eine Patentantwort.

Wo die Toleranz endet

Der Schriftleiter der Zeitschrift "Bibel und Gemeinde", Karl-Heinz Vanheiden, vertrat die Ansicht, dass bibeltreue Christen zunehmend mit der Intoleranz ihrer Gegner rechnen müssten. Die Toleranz der vermeintlich Toleranten ende spätestens dann, wenn man sage "Jesus Christus ist die Wahrheit". So würden Bibeltreue beispielsweise pauschal als "christliche Taliban" diskreditiert oder mit rechtsradikalen Kräften in einen Topf geworfen. Vanheiden rief die Angegriffenen auf, nicht mit gleichen Mitteln zu reagieren.

Nach Angaben des Arbeitskreises sind in ihm Publizisten zusammengeschlossen, deren Zeitschriften in Deutschland und der Schweiz etwa 350'000 Leser erreichen. Das Buchangebot der beteiligten Verlage liege bei über 1'000 Titeln. Zu den Mitgliedern gehören die Verleger Wolfgang Bühne (CLV), Bernd-Udo Flick und Hartmut Jaeger (Christliche Verlagsgesellschaft), der Chefredakteur der Zeitschrift "Factum", Rolf Höneisen, und der Schriftleiter der Zeitschrift "Gemeindegründung", Wilfried Plock.

Datum: 20.02.2003
Quelle: idea Deutschland

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