30 Tage Gebet für die islamische Welt

Gebet für islamische Welt

Die internationale Gebetsaktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ stösst bei Schweizer Christen auf grosses Interesse. Kaum irgendwo auf der Welt werden die Gebetskalander so dicht gestreut wie in der Deutschschweiz.

Zumindest was das Interesse an den Gebetsbroschüren anbelangt, bricht die Deutschschweiz alle Rekorde: Von den international 250 000 Gebetskalendern in 42 Sprachen und den für den deutschsprachigen Raum 74 000 gedruckten Exem-plaren werden 25 500 allein in der kleinen Deutschschweiz verbreitet.

Dazu kommen rund 6000 Exemplare in französischer Sprache für die Romandie. Die grosse Nachfrage erklären sich die Verantwortlichen in der Schweiz zum einen mit einem steigenden Interesse der Christen an der islamischen Welt, zum andern an der starken Unterstützung der Aktion durch Missionswerke in der Schweiz, die in islamischen Ländern tätig sind: beispielsweise Jugend mit einer Mission, Frontiers, Operation Mobilisation oder die Hilfsaktion Märtyrerkirche. Diese Kreise waren es auch, die der Aktion in den letzten zehn Jahren zum Durchbruch verhalfen. Die Evangelischen Allianzen im deutschsprachigen Raum nahmen die Aktion auf und stellen sie auf eine breitere Basis.

„Grösste Herausforderungen“

Die Aktion „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ lädt Christinnen und Christen ein, während des islamischen Ramadan – dieses Jahr vom 4. Oktober bis 2. November – für die rund 1.2 Milliarden Muslime auf der Welt zu beten. Der Fastenmonat Ramadan, in dem von Sonnaufgang bis Sonnenuntergang gefastet werden soll, gehört zu den religiösen Pflichten der Muslime. Während dieser Zeit konzentrieren sich viele auf das Studium des Korans, besuchen Moscheen und wenden sich besonders ihren Mitmenschen zu. Die Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher, Leiterin des Islaminstitutes und Mitglied des Arbeitskreises Islam der Deutschen Evangelischen Allianz, stellt im Geleitwort zu dieser Aktion fest: „Der Islam ist zu einer der grössten Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft im 21. Jahrhundert geworden. Die politische Dimension wird durch aktuelle Ereignisse offensichtlich, die geistliche Herausforderung ist von der Kirche noch nicht im selben Mass erkannt worden…“

Der 36-seitige Gebetskalender – auch als Familienausgabe erhältlich – enthält allgemeine Informationen über den Islam und stellt jeden Tag eine islamische Volksgruppe vor, für die gebetet werden soll. Er ist bei SEA zu beziehen oder von der Homepage ww.each.ch herunter zu laden.

„Christliche Gefangene freilassen“

Mit dem Fastenmonat Ramadan ist in einigen islamischen Ländern traditionell die Freilassung von Gefangenen verbunden. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) appellierte an die islamischen Länder, als Geste der Versöhnung nicht nur muslimische, sondern auch christliche Gefangene freizulassen.

Saudi Arabien, dessen König Abdullah seit der Machtübernahme im August 2005 verstärkt Wohnquartiere von Christen hat durchsuchen lassen, sollte als Zeichen des guten Willens bei der zum Ende des Ramadan üblichen Amnestie neun indische Christen berücksichtigen, die „wegen verbotener religiöser Aktivitäten“ inhaftiert sein sollen.

Aus Anlass des Ramadan bittet die IGFM auch dringend den pakistanischen Staatspräsidenten Pervez Musharraf um Intervention für den der angeblichen Blasphemie gegenüber dem Islam angeklagten christlichen Schulleiter Pervaiz Masih, dessen Verfahren sich seit April 2001 hinzieht. Ebenso erinnert die IGFM an den geistig behinderten Shabaz Masih, der im September 2004 zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er Koranblätter zerrissen haben soll.

In Bangladesch und in Teilen von Indonesien sind nach Meinung der IGFM die Christen besonders gefährdet. Seit dem Sieg einer islamistisch beeinflussten Vier-Parteien-Regierung im Oktober 2001 in Bangladesch verstärkten sich die Aktivitäten radikaler islamischer Gruppierungen, bis hin zu Übergriffen auf von Christen bewohnten Dörfern. Am 29. Juli 2005 sind laut Informationen der Menschenrechtsorganisation zwei christliche Missionare getötet worden.

Quellen: SEA/IGFM

Datum: 04.10.2005

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