«Schönste Kirche» Deutschlands gewählt
Das Internetportal «Myheimat» bezeichnet sich selbst als virtuelle Lokalzeitung. So genannte «Bürgerreporter» berichten über Politik, Freizeit oder Kultur in ihrem Ort. «Myheimat» rief seine Nutzer dazu auf, ihre Lieblingskirche in Deutschland zu wählen.
Weder die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin, noch die Dome in Köln oder Speyer wurden zu den schönsten Kirchen, sondern den ersten Platz belegte die St. Elisabethkirche in Marburg. Platz zwei ging an den Erfurter Dom und an dritter Stelle folgte die Elisabethkirche zu Langenhagen. Die Frauenkirche Dresden wurde lediglich auf den siebten Platz gewählt. Die User hatten insgesamt 167 Kirchen vorgeschlagen.
Newspaper Award
Auf dem Bürgerreporterportal www.myheimat.de veröffentlichen mehr als 38.000 registrierte Nutzer Lokalgeschichten. Über 250.000 Berichte und eine Million Bilder wurden bisher online veröffentlicht. In drei Lokalzeitungen, einem Anzeigenblatt und 25 eigenständigen Lokalmagazinen erscheinen zudem regelmässig Beiträge aus der myheimat-Community. Das Portal wurde unter anderem mit dem «European Newspaper Award» ausgezeichnet.
Heimatverbunden
«Die Menschen haben hauptsächlich Kirchen aus ihrer eigenen Heimatstadt vorgestellt und auch diejenigen, die nur an der Abstimmung teilnahmen, haben vorrangig für Kirchen in ihrer Heimatstadt votiert», erklärte «Myheimat» auf der Homepage. «Für viele Menschen steht die jeweils schönste Kirche in ihrem Heimatort und deswegen stehen die zehn Bestplatzierten für die Heimatverbundenheit unserer Leser», sagte der Gründer und Geschäftsführer des Portals, Martin Huber. «Dieses Ergebnis ist somit auch eine Bestätigung unserer Ausrichtung an lokalen und sublokalen Inhalten», fügte er hinzu.
Kirchenfremde ansprechen
Auch Christen beteiligen sich am Bürgerportal. So tritt etwa Pfarrer Markus Maiwald verstärkt über «Myheimat» mit Menschen in Kontakt. Der «Cyberpfarrer» Maiwald will über Internetportale Menschen erreichen, die sonst nie in die Kirche kämen. Der Pfarrer möchte auch im Internet für die Menschen da sein. «Die Schwelle, mich per Mail zu kontaktieren, ist so niedrig, dass sich auch Kirchenfremde auf mich einlassen». Maiwald ist aus diesem Grund noch in anderen Netzwerken zu finden.
Nach eigener Aussage konnte er so schon einigen Menschen helfen, die sich sonst niemals an ihn gewandt hätten. Die Menschen mit der Frohen Botschaft zu erreichen, bleibt ein Schwerpunkt seines Engagements in Internetportalen. In Anlehnung an den Apostel Paulus: «Den Juden bin ich geworden wie ein Jude». Daher leitet er sein persönliches Credo ab: «Den myspacern ein myspacer sein!»
Besser als der Gemeindebrief
Maiwald, der eine lutherische Kirchengemeinde in Meitingen leitet, formuliert auf der Webseite Andachten, Predigten und Gebete, beantwortet E-Mails und informiert über das Gemeindeleben. «Da viele, und besonders die junge Kirchenmitglieder den Gemeindebrief sofort wegwerfen, muss man sich heutzutage etwas einfallen lassen», erklärt Maiwald. Neben ihm gebe es mindestens drei bis vier weitere Pfarrer, die das Webportal ebenfalls neben oder im Rahmen ihrer Gemeindearbeit nutzen.
Datum: 24.02.2011
Quelle: pro/myheimat/Livenet