1700 Jahre Konzil von Nicäa

Gemeinsame Feier in London und Jerusalem

Ökumenische Feier in London zum Gedenken des Konzils in Nicäa
Zum Gedenken an das erste ökumenische Konzil, bei welchem ein grundlegendes Glaubensbekenntnis formuliert wurde, fand in London und Jerusalem eine gemeinsame Feier statt – eine Initiative zur Förderung des Dialogs unter Christen.

«Zum ersten Mal kam damals die Kirche zusammen und formulierte ein gemeinsames Glaubensbekenntnis. Das Glaubensbekenntnis von Nicäa verbindet uns», erklärte Brendan Metcalfe von den «Friends of the Holy Land» (FHL) im Vorfeld des Gottesdienstes zur Feier des 1700-jährigen Jubiläums des Konzils von Nicäa (heute Iznik, im Nordwesten der Türkei, unweit des Marmara-Meeres).

Einberufen wurde das Konzil im Jahr 325 von Kaiser Konstantin. Es versammelte Bischöfe aus verschiedenen Ländern, die ihren Glauben an den einen Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, bekannten.

Das daraus hervorgegangene Credo bekennt: Jesus Christus ist der Sohn Gottes, wesensgleich mit dem Vater. Damit wies das Konzil die Lehren des Priesters Arius zurück, der den Sohn dem Vater unterordnete.

Einheit im Gebet

Anlässlich dieses wegweisenden Ereignisses wurde eingangs Woche am Dienstag, 20. Mai, eine ökumenische Feier sowohl in der «Temple Church» in London als auch in der «Konkathedrale vom Allerheiligsten Namen Jesu» in Jerusalem abgehalten (die Feier in London kann hier nachgesehen werden).

Die Veranstaltung brachte kirchliche Würdenträger und christliche Gemeinschaften zu einem Moment der Einheit und des Gebets für den Frieden zusammen – gerade in einer Zeit, die weltweit von Spannungen und Konflikten geprägt ist.

Geist des Friedens

«Wir erleben derzeit sowohl Momente der Einheit als auch der Spaltung – besonders angesichts der Entwicklungen im Heiligen Land. Wir möchten die Menschen in einem Geist des Friedens und der Versöhnung zusammenbringen, gerade in jenem Land, in dem Jesus wandelte», so Brendan Metcalfe weiter.

Das Konzil von Nicäa erklärte Jesus für «wesensgleich mit dem Vater» – eine Formulierung, die den Weg für das trinitarische Glaubensverständnis ebnete: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das im Jahr 325 verfasste Glaubensbekenntnis wurde seither von allen grossen christlichen Konfessionen als verbindliche Glaubensgrundlage anerkannt: von der römisch-katholischen Kirche ebenso wie von den orthodoxen Kirchen, der anglikanischen Gemeinschaft und den bedeutendsten protestantischen Kirchen.

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Datum: 23.05.2025
Autor: Germain Gratien / Daniel Gerber
Quelle: Info Chrétienne / Übersetzung: Livenet

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