Saudi-Arabien schliesst heilige Stätten
Bereits Ende der vergangenen Woche reagierte Saudi-Arabiens Regierung auf die weltweite Bedrohung des Coronavirus und schloss die heiligen Stätten des Landes für ausländische Pilger. Das berichtet die Associated Press (AP). Tausenden Pilgern, die bereits auf dem Weg an die heiligen Orte waren, wurden damit die Reisepläne durchkreuzt. Viele von ihnen hatten jahrelang auf diese Reise gewartet, dementsprechend negativ waren die Reaktionen insbesondere der Reisenden, die sich bereits auf Flughäfen in Pakistan, Indonesien oder der Türkei befanden. Laut der Nachrichtenagentur AP sind solch strenge Massnahmen erstmalig, noch nicht einmal während der Spanischen Grippe vor gut 100 Jahren war so drastisch reagiert worden.
Immer mehr Krankheitsfälle in der Region
Doch die Panik steigt, nachdem es in der Region immer mehr Fälle der Krankheit gibt. Betroffen ist vor allem der Iran mit mittlerweile über 2'900 bestätigten Fällen und 92 Todesfällen (Stand: 5.3.20). Dort war der Virus in der heiligen Stadt Ghom ausgebrochen, wo schiitische Pilger den Schrein der Fatima Masuma besuchen. Dieser war trotz Warnungen nicht geschlossen worden. Nach der Verbreitung des Virus wurden nun aber auch hier sowie in Teheran und an anderen Orten die Freitagsgebete untergesagt.
Aber auch viele andere Länder sind betroffen. In Kuwait gibt es 56 Erkrankte, in Bahrain sind es 52, in den Vereinten Arabischen Emiraten 28 und in Saudi-Arabien selbst wurde nun auch die ersten zwei Fälle von COVID-19 gemeldet, um nur einige der Länder in der Region zu nennen.
Vielleicht auch Ramadan betroffen
Um die Verbreitung möglichst einzudämmen, wurde nun die weitreichende Entscheidung getroffen, die heiligen Stätten wie Mekka und Medina für ausländische Pilger zu schliessen. Auch Reisenden mit Touristenvisa von Ländern, die vom Virus betroffen sind, wird die Einreise ins Land verweigert, berichtet die AP. Die Schliessung der heiligen Stätten wurde auf unbestimmte Zeit entschieden. Das bedeutet, dass auch die vielen Muslime, die während des Ramadan nach Mekka reisen, dies vielleicht in diesem Jahr nicht tun können. «Wir erwarten, dass dies Saudi-Arabien die Chance gibt, die eigenen Mittel zur Krankheitskontrolle zu stärken», erklärte Rick Brennan der Weltgesundheitsorganisation gegenüber AP.
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Datum: 06.03.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Charisma News