Messerengel steht während Weihnachtszeit vor Kathedrale
Die Klingen kommen aus Polizeistationen im ganzen Land. Sie stammen teilweise aus Straftaten, andere wurden freiwillig abgegeben.Der Künstler Alfie Bradley, der den Engel geschaffen hat, dazu: «Da war alles dabei: Machten, Fleischerbeile, Schwerte, sogar ganz normale Küchenmesser.» Das sei besonders erschreckend, oft seien es normale Küchenmesser aus der Schublade, die einem Kind abgenommen wurden. «Die wissen oft gar nicht, was sie damit anrichten können.»
Die Arbeit des Künstlers dauerte über ein Jahr. Das Kunstwerk wurde als nationales Denkmal gegen Gewalt und Aggression errichtet. Der kürzlich vor der anglikanischen Kathedrale in Liverpool aufgestellt Engel soll bis nach der Weihnachtszeit dort stehen bleiben.
Skulptur aus Solidarität
Alfie Bradley hat das Kunstwerk im «British Ironworks Centre» eigenhändig entworfen und gestaltet. Im Rahmen der bundesweiten Amnestien in den Jahren 2015 und 2016 wurden 100'000 Messer übergeben und gesammelt.
Dr. Sue Jones, Pastorin der Kathedrale von Liverpool: «Leider vergeht kaum ein Tag, ohne dass wir von einer weiteren tragischen Geschichte über Messerkriminalität hören. Mit dem Messerengel von Liverpool wollen wir Solidarität mit den Opfern dieser Verbrechen zeigen und ein starkes Zeichen für alle setzen, die zu Besuch kommen.»
Jones ergänzt: «Wir werden weiterhin für den Frieden in unserer Stadt und darüber hinaus beten. Wir wollen nicht nur an der Seite aller von Messerkriminalität Betroffenen stehen, sondern auch diejenigen, die Messer tragen, auffordern, den Schmerz zu erkennen, den sie sich selbst und anderen zufügen.»
Arzt wollte Engel vor Kathedrale
Rob Jackson war massgeblich daran beteiligt, den «Knife Angel» zur Kathedrale von Liverpool zu bringen. In seiner Rolle als Pflegearzt am «Royal Liverpool Hospital» kennt er die Problematik. «Wir hoffen, dass der Messerengel, indem er vor die Kathedrale von Liverpool gebracht wird, die Debatte über Messerkriminalität und ihre Auswirkungen eröffnet. Es geht nicht darum, Menschen zu erschrecken, sondern sie dazu zu bringen, über die Auswirkungen auf Menschen zu sprechen – was ich in meiner Arbeit regelmässig erlebe.»
Jackson erklärt weiter: «Es geht um die Prävention von Messerkriminalität, damit die Menschen die Auswirkung für andere und sich selbst verstehen.»
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Datum: 05.12.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Inspiredmagazine / Südtirol News