Englische Kirche will «Wucherer» vertreiben
Die anglikanische Kirche von England steigt in das Bankgeschäft ein, um unseriöse Geldverleiher aus dem Markt zu drängen. Dazu gehört beispielsweise das Unternehmen Wonga (Knete). Es verleiht sogenanntes «Zahltag-Geld» zu Jahreszinsen von über 1‘000 Prozent. Etwa 20 Prozent der Kunden verschulden sich, um Lebensmittel zu kaufen, fand die Schuldnerberatung «Christians Against Poverty» (Christen gegen Armut) heraus.
Die Kirche von England hat einen Arbeitsstab mit Finanzexperten eingesetzt. Wie die Londoner Zeitung «The Times» berichtet, sollen sie einen Zehnjahresplan ausarbeiten, wie die etwa 16‘000 Kirchengemeinden in ihren Räumen Kreditgenossenschaftsfilialen einrichten können. Als ehrenamtliche Kundenberater sollen fachkundige Kirchgänger gewonnen werden. Ausserdem beteiligt sich die Kirche an einem Konsortium, das 314 Filialen der Royal Bank of Scotland (Königliche Bank Schottlands) für umgerechnet 720 Millionen Euro erworben hat. Sie sollen strenge finanzethische Massstäbe einhalten und vor allem Privatkunden und kleine Unternehmen bedienen. Erzbischof Welby war früher als Manager in der Ölindustrie tätig.
Datum: 04.10.2013
Quelle: idea