Weihnachten auf der Kippe

Streit um christliche Feiertage in Südafrika

Die Kommission zum Schutz der Rechte kultureller und religiöser Gemeinschaften sowie Sprachgemeinschaften (CRL) in Südafrika schlägt vor, den Karfreitag und den Weihnachtstag (25. Dezember) als offizielle Feiertage zu streichen.
Weihnachten in Afrika

Diese Feiertage würden im multikulturellen Land am Kap bei weitem nicht allen religiösen Gruppen gerecht und seien daher «diskriminierend», so die Argumentation. Rund 100 christliche Gegen-Demonstranten marschierten am Wochenende zum Verfassungsgericht in Johannesburg, angeführt vom Vorsitzenden der Christlich-Demokratischen Partei Südafrikas, Reverend Kenneth Meshoe.

Umstrittenes Feiertagsgesetz

Das sogenannte Feiertagsgesetz, der «Public Holidays Act», regelt in Südafrika sämtliche öffentlichen Feiertage. Die Minderheitenkommission hält das Gesetz jedoch für «ungerecht», da es ausschliesslich christliche Feiertage enthalte. Man strebe aber nach einer «vereinten südafrikanischen Nation, die die Kulturen, Religionen und Sprachen all ihrer verschiedenen Einwohner schützt».

«Verwestlichter» Feiertagskalender

In jüngster Zeit habe die Kommission «etliche Beschwerden» über Ungerechtigkeit und Einseitigkeit des Gesetzes erhalten. Ein Kommissionsmitglied klagte, der südafrikanische Feiertagskalender sei «verwestlicht»; als Afrikaner könne man nicht danach leben. Er argumentiert, während sich Christen an Feiertagen entspannten, machten Anhänger anderer Religionen lediglich einen wirtschaftlichen Verlust. Für ihre eigenen religiösen Feiern müssten sie sich extra einen Ferientag nehmen. «Wir brauchen einen eigenen Kalender, so wie ihn die Chinesen haben», so das Kommissionsmitglied.

Datum: 14.11.2012
Autor: Markus Schönherr
Quelle: Kipa

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