Aufruf zum Gebet

Nigeria vor den Wahlen

Strassenszene in Nigeria
Das bevölkerungsreichste Land Afrikas wird am 25. Februar einen neuen Präsidenten wählen. Eine grosse Herausforderung für das Land, das unter starken sozialen, religiösen und politischen Spannungen leidet.

Das Land hat die sechstgrösste christliche Bevölkerung der Welt (87 Millionen) und die fünftgrösste muslimische Bevölkerung (90 Millionen). Der dschihadistische Teil der muslimischen Gemeinschaft verübt vor allem im Nordosten des Landes immer wieder Gewalt gegen Christen, und die Regierung hat Mühe, das Gebiet unter ihrer Kontrolle zu halten.

Weitreichende Folgen

Viele befürchten, dass das Risiko von Gewalt während und nach den Wahlen höher ist als je zuvor. Eine Zunahme der wirtschaftlichen Instabilität in Nigeria könnte weitaus grössere und verhängnisvollere Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung, die Zahl der Flüchtlinge und die Sicherheit des Kontinents haben.

In dem Land, das auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors auf Platz 6 steht, ist der Präsident sowohl Staatsoberhaupt als auch Chef der Exekutive und wird für eine Amtszeit von vier Jahren direkt gewählt. Die wichtigsten politischen Parteien, die bei den Wahlen antreten, sind die Demokratische Volkspartei (PDP) und die sozialdemokratische Partei All Progressives Congress (APC).

Umstrittene geografische Rotation

Obwohl es keine formelle Vereinbarung gibt, besteht ein Konsens zwischen den politischen Parteien, die für das Präsidentenamt kandidieren, der eine geografische Machtrotation zwischen dem muslimischen Norden und dem christlichen Süden fordert. Auf der Grundlage des Übereinkommens hätte man erwartet, dass der nächste Präsident aus dem christlichen Süden kommt und sein Vizepräsident den muslimischen Norden vertritt. Dies scheint jedoch nicht eingehalten zu werden.

Sowohl die PDP als auch die APC haben einen Muslim als Spitzenkandidaten gewählt – Atiku Abubakar (PDP) und Bola Tinubu (APC). Diese Wahl könnte in einem Land, das bereits durch religiöse und ethnische Linien gespalten ist, Befürchtungen hervorrufen, da sich viele Christen in der muslimisch-muslimischen Präsidentschaftsnominierung nicht vertreten fühlen.

Wie beten?

«Des Königs Herz ist in der Hand des Herrn wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will», lesen wir in Sprüche, Kapitel 21, Vers 1. Bitten wir Gott, dass er in Nigeria einen Präsidenten und eine Regierung einsetzt, die gerecht führen und das Wohl aller anstreben, damit die Menschen ein friedliches und ruhiges Leben führen können.

Beten wir auch für die Gemeindeleiter – «Verleih daher deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht! Wer könnte sonst dieses mächtige Volk regieren?» (1. Könige, Kapitel 3, Vers 9). Möge Jesus den Pastoren helfen, ihren Einfluss weise zu nutzen. Beten wir, dass sie keine Angst haben und trotz ständiger Verfolgung unermüdlich das Wort Gottes weitergeben.

Beten wir schliesslich für die Christen, die die Kirche in diesem Land bilden. «Lernt wieder, Gutes zu tun! Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, tretet den Gewalttätern entgegen und verhelft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht!» (Jesaja, Kapitel 1, Vers 17). Beten wir dafür, dass jeder Gläubige seine Bürgerpflicht erfüllt, indem er sich registrieren lässt und bei den Wahlen seine Stimme abgibt, nicht nur für sein eigenes Wohlergehen, sondern auch für das aller Nigerianer.

Zum Thema:
Verhinderung von Völkermord: Nigeria: CSI appelliert an die UNO
Dutzende Tote: Massaker in Pfingstgottesdienst in Nigeria
In ständiger Angst: «Nigeria ist ein gefährlicher Ort für Christen»
Christen in Nigeria: Die Hoffnung auf ein besseres Nigeria nicht aufgeben

Datum: 21.02.2023
Quelle: Open Doors CH

Werbung
Livenet Service
Werbung