Guatemala ist mehrheitlich protestantisch

Das einst zu 100 Prozent katholische Land Guatemala in Zentralamerika ist inzwischen mehrheitlich evangelisch. Darauf weist die österreichische Nachrichtenagentur Kathpress hin.
Evangelische Gemeinden führen Waisenhäuser...
... und tragen den Glauben unter die Leute: Zuschauer bei einem Openair-Theater.

Der Anteil der evangelischen Christen sei nach Angaben des Nationalen Statistik-Instituts von 40 Prozent im Jahr 2004 auf über 60 Prozent gestiegen. Damit ist Guatemala das einzige spanischsprachige Land mit mehrheitlich protestantischer Bevölkerung. Noch vor 20 Jahren habe der Anteil der Katholiken bei nahezu 100 Prozent gelegen.

Der katholischen Kirche den Rücken gekehrt

Die Studie wurde dem Bericht zufolge von der katholischen Hilfsorganisation "Kirche in Not" in Auftrag gegeben. Deren Sprecher, der Mexikaner Xavier Legorreta, zeigte sich überrascht von der enormen Zahl der Übertritte. Von den knapp 13 Millionen Einwohnern haben viele in den letzten beiden Jahrzehnten der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Vor allem Pfingstkirchen erleben einen grossen Zulauf. Vor zwei Jahren eröffnete die Pfingstkirche „Christliche Bruderschaft" in Ciudad San Cristobal, einem Vorort von Guatemala-Stadt, eine Kirche mit über 12‘000 Sitzplätzen.

Guatemala sendet Missionare

„Das Land hat sich in den letzten 20 Jahren aufgrund des evangelikalen Einflusses vollständig gewandelt. Das ist mehr als Religion. Es ist eine ganzheitliche Art zu leben", meint Pastor Arnulfo Urla von der „Kirche Christi" in Guatemala Stadt. Der Pfingstpastor ist davon überzeugt, dass der stärkste kulturelle Exportartikel Guatemalas in Zukunft der christliche Glaube sein wird: „Guatemala wird ein Licht für andere Nationen werden", so Urla „Ich erinnere mich, als ausländische Missionare nach Guatemala kamen, um das Wort Jesu Christi zu verbreiten. Jetzt sendet Guatemala Missionare in andere Länder."

Identitätsstärkende Verkündigung

Für Pastor Saul Gonzales, der auch Radiosendungen gestaltet, besteht die Attraktivität der evangelikalen Kirchen „in ihrer Fähigkeit, dem Volk einen Sinn für Werte und für seine Identität zu verleihen und ihm in Leiden und Schmerz Trost und Unterstützung zu geben".

Ein weiterer Grund, warum die protestantischen Kirchen in der spanischsprechenden Welt wachsen, liegt laut Gonzales bei den Massenmedien. Viele grosse Gemeinden besitzen ihre eigenen Radio- und Fernsehsationen. Die Radiomission HCJB unterstützt den Aufbau von Radiosendern in Chichicastenanjo, Guatemala Stadt und in Santa Elena.

Datum: 13.08.2009
Autor: Lothar Rühl
Quelle: Livenet.ch

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