Angriff auf Schweizer NGO «Medair»
Die Attacke, die gestern Nachmittag bekannt wurde, wurde am Sonntag in den frühen Morgenstunden in Al Geneina durchgeführt, in der Hauptstadt von Westdarfur.
Granatsplitter hätten den Medair-Angestellten getroffen. Er wurde auf einer UNO-Basis verarztet und sollte ganz genesen. Die anderen Mitarbeiter blieben unverletzt. Der Anschlag hätte viel schlimmer ausgehen können. IT-Material und wichtige Kommunikationsausrüstung sei gestohlen worden.
Wer hinter dem Überfall steckt ist laut dem Schweizer Büro des Werks noch unklar. Die lokalen Behörden und die UNO versorgten die Organisation nach dem Überfall mit dem Nötigen.
Medair-Sprecherin Janneke de Kruijf zu livenet.ch: «Wir sind in engem Kontakt zu unserem Team auf dem Feld. Wir üperfrüfen die Lage gründlich und wir unterstützen das Team.»
«Nicht akzeptabel!»
Laut Presse-Communiqué des Hilfswerks erklärte John Farmer, operationeller Medair-Chef: «Der Angriff auf das Gelände der Hilfsorganisation, die Beschiessung von Mitarbeitern und der Diebstahl von Material sind inakzeptabel.» Das Werk sei neutral und müsse geschützt und respektiert sein.Gemäss eigenen Angaben arbeitet das Werk seit 1995 im Sudan, seit 2001 ist es in Darfur aktiv. Damit sei Medair die NGO, die am längsten in diesem Krisengebiet arbeite. Es beschäftigt in Darfur 350 meist einheimische Mitarbeiter und leistet Nothilfe für 200'000 Bedürftige. Medair hat seinen Sitz in der Schweiz. Die Arbeit in Darfur werde fortgesetzt.
Medair arbeitet neben verschieden Orten im Sudan, auch in Afghanistan, der demokratischen Republik Kongo, Madagaskar, Somalia und Uganda. Das Projekt in Indonesien wurde kürzlich abgeschlossen.
www.medair.org
Datum: 22.07.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch