Der Metropolit von Smolensk und Kaliningrad hatte beinahe zwei Jahrzehnte das Aussenamt der mitgliederstärksten orthodoxen Kirche geleitet. Auf diesem Posten bestimmte er die Haltung seiner Kirche gegenüber der Ökumene mit. Im vergangenen Oktober suspendierte das Moskauer Patriarchat seine Mitgliedschaft in der "Konferenz Europäischer Kirchen", einer Vereinigung von rund 125 anglikanischen, protestantischen und orthodoxen Kirchen. Wladimir Michailowitsch Gundjajew, 1946 in Leningrad als Sohn eines Priesters geboren, wählte nach dem Sturz des Kirchenverfolgers Chruschtschow 1965 die geistliche Laufbahn. Das Mönchsgelübde legte er 1969 ab und erhielt den Namen Kyrill. Schon ein Jahr später war er persönlicher Sekretär des Metropoliten Nikodim von Leningrad. 1971 wurde er Vertreter des Moskauer Patriarchats beim Ökumenischen Rat der Kirchen, 1976 zum Bischof geweiht, 1988 zum Erzbischof und 1991 zum Metropoliten ernannt. In der Phase der "Perestroika" von Michael Gorbatschow zählte Kyrill zu den Autoren des neuen Gesetzes über Religionsfreiheit. Er wirkte an der Formulierung der Soziallehre seiner Kirche mit. Im ersten Kanal des russischen Staatsfernsehens wird wöchentlich ein „Hirtenwort“ von Kyrill gesendet.
Datum: 29.01.2009
Quelle: Livenet.ch