Hilfswerke arbeiten zusammen

Pakete für Weihnachtsfreude in Osteuropa

Freude im tiefen Winter
Unzählige Pakete – viel Arbeit beim Laden
Unvergesslicher Moment: Knabe in Albanien

52'000 Pakete haben sie letzten Herbst nach Osten gefahren und an Kinder und Erwachsene verteilt. Diesen Herbst arbeitet die Christliche Ostmission (COM) in Worb zum zweitenmal mit der Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK) in Thun und neu auch mit dem Hilfswerk AVC Schweiz in Safnern bei Biel zusammen, um in sechs Ländern Ost- und Südosteuropas, von der Ostsee bis an die Adria, Weihnachtsfreude zu verbreiten.

Die Werke hoffen diesmal auf 60'000 Päckli für Menschen, die mit dem Nötigsten auskommen müssen. Viele sind im Winter mit dem Auftreiben von Heizmaterial vollauf beschäftigt. Fürs Schenken fehlen den Müttern und Vätern die Mittel; ans Schlemmen können sie gar nicht denken. Kinder in Heimen und Senioren in Armut sollen besonders bedacht werden.

Gesammelt wird schweizweit

Die drei Werke haben eine gemeinsame Liste mit den Adressen von 326 christlichen Gemeinden und Privatpersonen in der Schweiz, die Pakete annehmen; Interessierte werden auf den nächstliegenden Ort hingewiesen.

Die Pakete gelangen von da in elf regionale Sammelstellen (Genf, Tolochenaz, Colombier, Thun, Worb, Burgdorf, Safnern, Aesch BL, Ebikon, Urdorf, Weinfelden und Landquart); dort werden die Sattelschlepper geladen, die nach Ost- und Südosteuropa fahren. Ein Link zur Liste der Gemeinden findet sich unten.

Geschenke auf grosser Reise – nicht gratis

Laut der HMK ist es das erste Ziel, in Familien und Heimen zum Fest der Geburt von Jesus Christus Freude zu verbreiten. Zugleich rufen die Missions- und Hilfswerke mit der Aktion ihren Freunden in Erinnerung, dass Geschenke weiter reisen können als bis zum Göttikind – und dass Menschen in Armut, auch wenn sie tausend Kilometer entfernt leben, nicht vergessen werden sollten.

Damit die Aktion nicht Geld auffrisst, das für andere Arbeitsfelder dringend benötigt wird, haben die Werke ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet. Sie bitten pro Paket um einen Transportbeitrag von sieben Franken – was notabene viel weniger ist als der Posttarif. Laut Guido Frey von der Christlichen Ostmission wurde der Betrag wegen höherer Treibstoffkosten gegenüber letztem Jahr (fünf Franken) erhöht. Der Einzahlungsschein ist im Flyer integriert.

Überkonfessionelle Aktion

Auf der Liste finden sich evangelische Freikirchen und neben vielen reformierten auch einige katholische Kirchgemeinden. Die meisten Sammelpunkte stellt die COM, die mit ihrem deutschen Partner, dem Hilfswerk Tabea (Heimerzheim bei Bonn) schon vor dem Ende der Sowjetunion Weihnachtspakete überbrachte und in den 90er-Jahren immer mehr Kirchgemeinden für die Aktion gewann.

12-14 Lastwagen

Laut Guido Frey sollen im Ganzen 12-14 Sattelschlepper fahren. Die COM/Tabea-Laster fahren die Hauptstädte Lettlands, der Ukraine, Moldawiens und Albaniens an, weiter das weissrussische Mogiljow und Siebenbürgen. Der Lastwagen der HMK fährt Orte in der Südukraine bis hin nach Charkow an; der Transport des AVC geht nach Moldawien.

In den Zielregionen haben die Hilfswerke Partner, Teams von evangelischen Gemeinden, die die Verteilung übernehmen. Die Pakete müssen bis am 6. Dezember bei den Sammelstellen eintreffen; da in orthodox geprägten Gebieten erst am 6. Januar Weihnachten gefeiert wird, bleibt genug Zeit für die Verteilung.

Schweizer Schoggi und Kaffee – im Osten ein Hit

Die Hilfswerke halten in ihren Informationen fest, was eingepackt werden sollte: Für Kinder Schreibmaterial und Hefte, Schokolade, Bonbons und Spielsachen, für Erwachsene Kaffee und Tee, Schokolade und Ovomaltine, Milchpulver und Vitamintabletten, auch Zahnbürsten und –pasta und Strumpfhosen. Anstelle einer Obergrenze in Franken geben die Werke vor, für Kinder höchstens 2 Kilogramm zu packen, für Erwachsene 4-5 Kilogramm. Nicht in die Geschenke gehören Medikamente und Fleisch.

Ukraine und Weissrussland: traditionelle Aktion von Licht im Osten

Bereits zum elften Mal führt das Missionswerk ‚Licht im Osten’ seine Geschenkaktion ‚Weihnachtsfreude’ durch. Die Organisation mit Sitz in der Rämismühle im Tösstal, mit gut 80 Jahren der Senior unter den Ostmissionen, hat den Termin früher angesetzt (17. November), damit die Empfänger die Geschenke rechtzeitig erhalten (und die Fahrer zum Fest zu Hause sind).

In der Westukraine feiern evangelische Gemeinden und römische Katholiken Weihnachten schon am 25. Dezember, und in Weissrussland kann die Auslösung der Ladungen aus dem Zoll mehrere Wochen dauern. Dabei können in der Ukraine auch kleine Gruppen von Schweizern mittun. Letztes Jahr wurden insgesamt 20’000 Pakete übergeben.

Der erste der fünf LIO-Lastwagen ist bereits in Weissrussland angekommen; die letzten zwei fahren nächste Woche. Die Organisation bittet die Spender, nicht mehr als 15 Franken auf ein Weihnachtspäckli für Kinder zu verwenden und mit der Verpackung anzugeben, ob ein Schulkind oder eines im Vorschulalter bedacht werden soll. Daneben werden auch Lebensmittel für Familien gesammelt. Lebensmittel mit Fleisch- oder Milchzusatz dürfen nicht eingeführt werden.

Liste der Sammelstellen der Gemeinden (nach PLZ):
www.ostmission.ch/awp/Sammelstellen.xls

Webseite der Christlichen Ostmission:
www.ostmission.ch/main_set.html

Informationen von AVC Schweiz zur Aktion:
www.avc-schweiz.ch/index.php/D/article/67/56/

Informationen von Licht im Osten:
www.lio.ch/Weihnachtsfreude.htm

Datum: 20.11.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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