Sie reagierte laut der BBC auf Bemerkungen des israelischen Ministers für öffentliche Sicherheit, Tzachi Hanegbi; dieser hatte angekündigt, Juden solle der Zutritt bald ermöglicht werden. Im Oktober 2000, kurz nach Beginn der Al-Aqsa-Intifada, hatte der Waqf den Tempelberg für Nicht-Muslime geschlossen. Hanegbi sagte laut israelischen Medienberichten in der Knesset, das Areal werde bald wieder zugänglich gemacht, mit oder ohne Einwilligung des Waqf: „Wir können nicht länger eine Situation dulden, in der nicht Gläubige aller Religionen auf dem Tempelberg beten dürfen“. Im Sechstagekrieg von 1967 hatte Israel Ost-Jerusalem erobert, dem Waqf aber erlaubt, den Tempelberg weiter zu verwalten. Israel beansprucht Souveränität über den Tempelberg, auf dem zu biblischen Zeiten nacheinander die Tempel Salomos, Serubbabels und Herodes‘ standen. Die muslimischen Eroberer haben im 7. Jahrhundert über dem Standort der jüdischen Tempel den so genannten Felsendom errichtet, um die Stätte, an der nach der Tradition schon Abraham geopfert haben soll, endgültig für den Islam zu beanspruchen.
Datum: 24.05.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch