An einer Arbeitstagung in Baltimore, USA, diskutierten zehn christliche Hilfswerke über die Grundsteine für einen globalen Dachverband. Wichtige Erfahrungen will man nun mit einer koordinierten Nothilfe im Irak sammeln. Das organisatorische und operative Spektrum der vertretenen Hilfswerke war gross, doch alle sind im Umfeld der Evangelischen Allianz einzuordnen. World Relief, das Hilfswerk der amerikanischen Evangelischen Allianz war der Gastgeber. Gerhard Bärtschi vertrat Tear Fund Schweiz. An der Tagung sollten die letzten Schritte für die Gründung eines Dachverbandes abgesprochen werden. Ein solcher könnte noch Ende dieses Jahres Wirklichkeit werden. Seit mehr als einem Jahr haben sich Vertreter in verschiedenen Arbeitsgruppen getroffen, um ein Leitbild zu erarbeiten und zu überlegen, wie ein Dachverband im Bereich Programme, Marketing und Support funktionieren könnte. In Baltimore wurden jetzt die Arbeitspapiere präsentiert, die Grundlagen konsolidiert und der Fahrplan für den offiziellen Start festgelegt. Allen beteiligten Organisationen sei ein koordiniertes Vorgehen ein grosses Anliegen, berichtete Gerhard Bärtschi. Kräfte sollten gebündelt und Synergien genutzt werden. Zudem erhoffe man sich durch abgestimmte Strategien mehr Breitenwirkung in der Armutsbekämpfung und eine erhöhte Professionalität. Um die Wirksamkeit einer solchen internationalen Zusammenarbeit zu testen, wurden im Februar 2003 fünf Mitarbeiter aus den Dachverband-Organisationen als ein Team nach Jordanien entsandt, um die Nothilfe im Rahmen des Irak Krieges zu koordinieren. Ihr Auftrag umfasst zur Zeit die Durchführung von Einsätzen in Nord-Irak, Syrien, Iran und Jordanien, vorwiegend im Bereich der Flüchtlingshilfe. Auch die Zusammenarbeit mit anderen grossen Hilfsorganisationen soll getestet werden. In den kommenden Tagen wird das Koordinationsteam Nothilfeaktionen in enger Zusammenarbeit mit den UN-Organisationen in die Wege leiten. Das Irak Nothilfe Pilotprojekt lasse bereits jetzt die enormen Möglichkeiten des Dachverbandes erahnen, sagt Bärtschi. Später sollen in Schwerpunktsländern auch Projekte der Entwicklungszusammenarbeit vom Dachverband koordiniert werden. Bei Tear Fund Schweiz erhofft man sich durch die Mitarbeit in diesem Dachverband neue Perspektiven und Wachstumsmöglichkeiten.Start im Dezember 2003
Test im Irak
Datum: 05.05.2003
Quelle: idea Schweiz