Hilfswerk “Shelter Now”: Vergesst Afghanistan nicht!

Shelter now

Braunschweig. “Vergesst Afghanistan nicht!” Diese Bitte richtet die christliche Hilfsorganisation “Shelter Now” (Braunschweig) am Jahrestag der Befreiung ihrer acht Mitarbeiter aus der Hand des radikal-islamischen Taliban-Regimes an die Weltöffentlichkeit.

Vier Deutsche und je zwei US-Amerikaner und Australier waren wegen Missionierung vor Gericht gestellt und 102 Tage in Geiselhaft genommen worden. Am 15. November 2001 kamen sie bei einem Volksaufstand in der Stadt Ghazni frei und wurden von einem Spezial-Kommando der US-Streitkräfte nach Pakistan ausgeflogen.

Drei der vier Deutschen, darunter Projektleiter Georg Taubmann, sind inzwischen nach Afghanistan zurückgekehrt. Shelter unterstützt den Neubau einer Augenklinik in Kabul, die Errichtung von 300 Häusern im Norden der Hauptstadt und mehrere Bewässerungsprojekte. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung ist Taubmann auch an der Koordination von Hilfsmassnahmen anderer Organisationen beteiligt.

Zur Zeit sind rund 1.500 Hilfswerke in Afghanistan tätig. Vor einem Jahr waren es etwa 40. Der Shelter-Vorsitzende, Udo Stolte (Braunschweig), unterstützt den Appell des afghanischen Präsidenten Hamid Kasai an die ausländischen Regierungen, zugesagte Finanzmittel rasch zur Verfügung zu stellen. Ansonsten drohe der Hoffnungsfunke der Bevölkerung wieder zu verlöschen. Hunderttausende hätten keine Wohnung. Die Hilfsorganisationen müssten auch Notmassnahmen für einen kalten Winter vorbereiten, etwa die Verteilung von Decken, Brennholz und Nahrungsmitteln. Sonst könne es ein “Todeswinter” werden, so Stolte.

CD mit Anbetungsliedern aus dem Taliban-Gefängnis

Zum Jahrestag der Befreiung brachte Shelter eine CD mit Anbetungsliedern heraus, die die sechs gefangenen Entwicklungshelferinnen während ihrer Leidenszeit schrieben. Meist seien es vertonte Bibelverse, mit denen die Frauen Gott ihr Leid klagten und durch die sie inneren Frieden fanden. Der Erlös der zehn Euro teuren CD “Gottesdienst in einem afghanischen Gefängnis” kommt 16 afghanischen Shelter-Mitarbeitern zugute, die von den Taliban ebenfalls eingesperrt worden waren.

Datum: 18.11.2002
Quelle: idea Deutschland

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