Das ABC des Glaubens: K – Das Kreuz
Das Kreuz. Zwei Balken, zusammengezimmert, daran ein sterbender Körper. Der da stirbt, ist Jesus, ein Mann aus Nazareth. Seine Anhänger glaubten an ihn als Messias, als Retter und Erlöser. Seine Feinde sehen in ihm den Aufrührer und Gotteslästerer. So beschliessen sie, ihn zu beseitigen. Jesus wehrt sich nicht, als er verraten und der Macht der jüdischen Führer und römischen Besatzer ausgeliefert wird. Auf einem kleinen Hügel ausserhalb Jerusalems wird er an den Balken genagelt. Noch im Sterben betet er für die, die ihn umbringen: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!»
Sinnloses Ereignis?
Ist das nur ein heroischer Tod? Ist dieses ungerechte Urteil und diese grausame Hinrichtung nur ein weiteres sinnloses Ereignis der Weltgeschichte? Die biblischen Evangelien, die das Leben von Jesus darstellen, berichten ausführlich über sein Sterben. Für sie ist es das Zentrum. Denn hier besiegelt Jesus das, was er gesagt und gelebt hat. Er selbst erklärte, warum er ans Kreuz gehen musste – und wollte: «Ich bin nicht gekommen, um mir dienen zu lassen, sondern mein Leben zu geben als Lösegeld für die Vielen» (Die Bibel, Markus, Kaptitel 10, Vers 45). Sein Tod am Kreuz war der Wendepunkt der Weltgeschichte. Denn die Frage ist nicht: Wie war sein Sterben – wie furchtbar, grausam und ungerecht? Sondern die tiefere Frage lautet: Wer ist es, der hier stirbt?
Pluszeichen des Lebens
Die Bibel gibt die Antwort: Es ist Gott selbst, der in Jesus Mensch wurde und die Schuld der gesamten Menschheit auf sich lud. Er ist es, der am Kreuz hingerichtet wird und stellvertretend für alle stirbt. Jesus ist das Opferlamm, das die Sünden der Welt hinwegträgt. So sagte es Johannes der Täufer in der Bildersprache der Bibel. So ist das Kreuz zu Recht Zentrum des Christentums. Denn hier dreht Gott alles um: Die Sünde wird vergeben. Der Tod wird besiegt. Das Symbol des Todes wird zum unauslöschlichen Pluszeichen des Lebens.
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Informationen zur Bibel
Datum: 18.08.2005
Autor: Roland Werner