Zu Beginn sollen die Hotspots vor allem auf Flughäfen, in Shopping Malls, Hotels und Konferenzzentren in den Emiraten Abu Dhabi, Dubai und Sharjah etabliert werden. Der Rest der Vereinigten Arabischen Emirate soll danach abgedeckt werden, schreibt die in Dubai erscheinende Zeitung Gulf News. In bestimmten Schlüsselzonen soll der drahtlose Internet-Zugang kostenlos sein. Das Konzept für die Hotspots, deren genaue Zahl nicht bekanntgegeben wurde, sei während der letzten Monate intensiv getestet worden, bevor man sich zu dem kommerziellen Launch entschieden hätte, heisst es in dem Bericht. Die Vereinigten Arabischen Emirate gelten in der islamischen Welt bezüglich des Internet-Gebrauchs als Vorzeigenation. Insgesamt ist fast ein Drittel der Bevölkerung online. Die arabische Welt hinkt sonst bei der Nutzung des World Wide Web den entwickelten Gesellschaften stark hinterher. Das Internet befinde sich in der Region in einem "embryonischen Stadium". Diese vernichtende Diagnose stellt die in den Vereinigten Arabischen Emiraten erscheinende Zeitung Gulf News heute. Demnach sind insgesamt lediglich drei Prozent aller 280 Millionen Araber online. In absoluten Zahlen betrachtet liegt Saudi-Arabien mit 1,6 Mio. Usern vorne, gefolgt von Ägypten mit 1,5 Millionen. Bei der Internet-Penetration sind diese beiden Länder allerdings eher am Schluss zu finden. Hier führen die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem auch international beachtlichen Wert von 31 Prozent. In Bahrain sind elf Prozent aller Einwohner online. Dahinter folgen Katar mit 9,75 Prozent, der Libanon mit 8,38 Prozent, Kuwait mit acht Prozent und Jordanien mit fünf Prozent. In Oman sind 3,55 Prozent aller Bürger mit dem Internet verbunden, in Tunesien drei Prozent und in Saudi-Arabien 2,5 Prozent. Unter der Ein-Prozent-Grenze liegen Ägypten und Marokko. Schlusslichter sind Syrien (0,19 Prozent online) und Yemen (0,08 Prozent online). Golf News macht für das Nachzügeln der Araber vor allem die Politik der Regierungen verantwortlich. Für den Aufbau einer vernetzten Gesellschaft sei ein politischer Anstoss notwendig. Zuallererst sollte es einen liberalen Ansatz geben, was den Zugang zu Informationen und den Austausch von Ideen betreffe. "Die Politik, die in der arabischen Welt verfolgt wird, läuft diesem Ansatz, auf dem das Internet beruht, zuwider", schreibt die Zeitung. "Das Internet braucht den freien Austausch und die freie Debatte und keine Zensur", kritisiert das Blatt. Diejenigen Araber, die online sind, sind - wenig überraschend - in ihrer überwiegenden Mehrzahl männlich, jung, gut gebildet und bezahlt und sprechen Englisch. Dass die Internet-Verbreitung in den Vereinigten Arabischen Emiraten förmlich spriesst, wird unter anderem auf entsprechende Regierungs-Initiativen zurückgeführt. In dem Golfstaat explodiert die Zahl der Internet-Cafes richtiggehend und Hightech-Outlets wie die Dubai Internet City und die Knowledge Village fördern die Verbreitung des World Wide Web.Angst vor liberalen Ideen?
Datum: 28.10.2003
Quelle: pte online