Handy-Markt weltweit auf Wolke sieben: Jugendliche sind SMS-Freaks

Handy

Stamford. Der Handyabsatz befindet sich weltweit auf Höhenflug. Nach Berechnungen des Marktforschungsinstitutes Gartner wurden im zweiten Quartal 2003 insgesamt 115 Mio. Mobiltelefone verkauft. Dies bedeutet ein Plus von zwölf Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

"In den vergangenen drei Monaten war der Aufschwung quer durch alle geographischen Regionen erkennbar", sagte Gartner-Analyst Bryan Prohm. "Vor allem die Verkäufe in Japan, Lateinamerika, den aufkommenden Märkten in Mittel- und Osteuropa, und im Nahen Osten und Afrika haben unsere Erwartungen bei weitem übertroffen", betonte Prohm.

Entwicklung am Beispiel Österreich

Ihr erstes Handy bekommen die meisten Kinder in Österreich mit zehn Jahren (22 Prozent). Dabei sinkt die Altersschwelle weiter: bereits elf Prozent der Kinder waren neun Jahr und zehn Prozent acht Jahre alt, als sie das erste Handy erhalten haben.

Das sind die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie von Siemens Österreich und dem ZOOM Kindermuseum Wien. Demnach besitzen 67 Prozent der Jugendlichen ein Handy, um von ihren Eltern besser erreicht werden zu können, 59 Prozent, um mit ihren Freunden zu telefonieren und 50 Prozent um in Notfällen erreichbar zu sein. 72 Prozent der zehn bis 14-jährigen Jugendlichen haben ihr Handy immer und überall dabei, lediglich vier Prozent nehmen ihr Handy selten mit.

89 Prozent der jugendlichen Handybesitzer zwischen zehn und 14 Jahren in Österreich verschicken täglich SMS-Nachrichten, 71 Prozent senden zwischen eine und fünf Meldungen am Tag. Die Jugendlichen stehen durchschnittlich mit zwei bis drei Personen in regelmässigem SMS-Kontakt, ein Viertel der Befragten mit bis zu zehn Personen. Mit steigendem Alter ändern sich auch die SMS-Partner: Während zehnjährige am häufigsten SMS-Nachrichten an ihre Eltern schicken, verlagert sich mit zunehmenden Alter der SMS-Kontakt zu Schulfreunden und Bekannten. Der Studie zufolge verschicken Mädchen tendenziell mehr SMS-Nachrichten als Burschen. Mädchen stehen mit ihrer besten Freundin häufiger in SMS-Kontakt als Burschen mit ihrem besten Freund.

Abkürzungen wie cu ("See you") oder vlg ("Viele liebe Grüsse") werden von 74 Prozent der Befragten manchmal bis oft verwendet, 54 Prozent verwenden Emoticons wie Smileys. Auch auf Höflichkeit mittels Begrüssung und Verabschiedung legen Kinder und Jugendliche in ihrer SMS-Kommunikation wert. Einen allgemeinen Sprachverfall durch die neuen Kommunikationsformen konnte die Studie nicht nachweisen, Kunstworte oder Ausdrücke aus der Jugendsprache waren kaum zu erkennen.

Datum: 09.09.2003
Quelle: pte online

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