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Ukrainische Witwe setzt sich für andere Kriegswitwen ein

Frau hält die ukrainische Fahne in der Hand
Der Krieg in der Ukraine hat viele Witwen und Waisen hinterlassen. Eine junge Witwe hat den Verlust zum Anlass genommen, um andere betroffene Frauen zu unterstützen und ihnen von der Hoffnung in Jesus Christus zu erzählen.

Jahrelang hatte die junge Frau um einen Ehemann gebetet. Eric Mock vom Missionswerk Slavic Gospel Association berichtet: «Sie erzählt, dass die Grossmütter schon zu ihr sagten: ‘Du bist zu wählerisch! Es gibt so viele Männer da draussen, viele Fische im Teich. Schnapp dir einfach einen Mann, so dass du heiraten kannst…’»

Geduldig betete die junge Frau weiter, bis sie Vadim traf. Sie wusste bald, dass dies der Mann war, für den sie gebetet hatte – und die beiden heirateten. Er war «der Mann ihrer Träume», wie sie es gegenüber der Slavic Gospel Association beschrieb.

Als Seelsorger an der Front

Kurz nach der Hochzeit brach der Krieg aus. Vadim hatte eine Seelsorge-Ausbildung absolviert und meldete sich bald darauf, um unter den Soldaten an der Front zu arbeiten. Die Vorstellung, dass dort Menschen sterben, die Jesus noch nicht kennen, war für ihn nicht auszuhalten. Und so diente er an der Front, bis man seine Frau anrief und informierte, dass er im Gefecht verstorben sei. Erick Mock: «Als sie die Nachricht erhielt (…), begann sie zu wimmern. Sie konnte nicht mehr atmen, war völlig erschlagen. Stunden vergingen und sie erholte sich nicht. Dann kamen andere Frauen und Männer zu ihr, stellten sich um sie herum und begannen zu beten.»

Eine neue Generation

Die Menschen beteten stundenlang für die junge Frau, auch dafür, dass Gott ihr zeigen solle, weshalb das passiert war. «Sie berichtet, dass sie etwa fünf oder sechs Stunden gebetet hatten – und sie sagt, dass sie noch nie im Leben so viel gebetet habe – als sie Frieden verspürte. Sie wusste mit einem Mal, was sie tun sollte und begann ab dann, sich für Kriegswitwen einzusetzen.»

So hätte sie sich das nie vorgestellt, bezeugt die junge Witwe, aber sie kann heute anderen Witwen dienen. Sie versammeln sich, ermutigen sich gegenseitig, versammeln auch die Kinder und erinnern sich an ihre Männer. Und sie finden Kraft im christlichen Glauben. Eric Mock: «Das ist es, was wir aktuell in der Ukraine erleben. Wir sehen, wie Gott eine neue Generation von Menschen aufstellt, die mit Frieden im Herzen das Evangelium verkünden.»

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Datum: 05.11.2023
Autor: Anna Deckert / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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