„Politik nicht anderen überlassen“

Peter Rytz

„Nur wenige Politiker trauen sich, über ihren christlichen Glauben zu reden“, stellt idea Spektrum in der Titelgeschichte der neuesten Ausgabe fest. Das Magazin stellt aus Anlass des in Deutschland neu gegründeten parteiunabhängigen „Initiativkreises Christlicher Bürgermeister“ Gemeinde- und Stadtpräsidenten vor, die Glaube und Amt miteinander in Verbindung bringen. Zu Wort kommt auch ein Schweizer „Bürgermeister“, der Gemeindeammann von Kölliken, Peter Rytz.

Die vorgestellten „Bürgermeisterinnen“ und „Bürgermeister“ sind Menschen, die gerne auch über ihren Glauben sprechen. Andere beginnen Sitzungen mit Gebet oder eröffnen den Tag mit Gebet. Günter Thonfeld zum Beispiel, Bürgermeister im deutschen Quickborn, kann sich sein Amt ohne den christlichen Glauben nicht mehr vorstellen. Er betet auch im Stillen, wenn es in Besprechungen zum Beispiel schwierig wird. „Da habe ich schon grosse Überraschungen erlebt. Plötzlich waren Verhandlungspartner offen für Kompromisse“, bekennt Tonfeld.

Seelsorgerliche Aufgaben

Vorgestellt wird auch die Chefin im Nordhäuser Rathaus, Barbara Rinke. Jeden Morgen trifft sich im Rathaus eine Gebetsgemeinschaft, an der auch Rinke teilnimmt. Die Bürgermeisterin hat grosse Probleme zu bewältigen, weil von den ehemals 40.000 Arbeitsplätzen in kurzer Zeit 35.000 verschwanden, aber nur 26.000 wieder dazu kamen. Barbara Rinke versteht ihr Amt auch als seelsorgerliche Aufgabe. In Gesprächen vertrauen ihr Menschen die Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes an, erzählen von Alkoholabhängigkeit, Verschuldung und den Sorgen um die Kinder. „Die Hoffnung und das Vertrauen in das Amt sind sehr gross“, sagt Rinke.

Hohe Schulden

Als Schweizer „Bürgermeister“ wird Peter Rytz, Gemeindeammann von Kölliken, vorgestellt. Rytz nimmt das Amt nebenamtlich wahr und setzt dafür 15 Stunden pro Woche ein. „Christen sollten die Politik nicht den andern überlassen“, sagt Rytz. Mit seinen Kollegen betet er vor den Sitzungen, wie er idea verrät. Auch der Kölliker Gemeindeammann hat grosse Probleme zu bewältigen, so z. B. die Sanierung der Deponie Kölliken, in die 42.000 Kubikmeter Sondermüll eingelagert sind. Ausserdem kämpft die Gemeinde mit einer hohen Schuldenlast. Rytz ist es wichtig, dennoch der kommenden Generation keine hohen Schulden zu hinterlassen.

Bei Problemen fragt er, welche Entscheidung Jesus treffen würde. Und schwierige Personalgespräche, Streitereien bei Bauprojekten und Finanzsorgen nimmt er mit ins Gebet. „Wir machen unsere Politik ja nicht allein, sondern mit Gottes Hilfe.“

Mehr in: idea Spektrum Nr. 29/03.

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www.ideaschweiz.ch

Kontakt: Initiativkreis Christlicher Bürgermeister, Bürgermeister Günter Thonfeld, Postfach 1120, 25442 Quickborn, E-Mail: guenter.thonfeld@quickborn.de

Quelle: Livenet/idea

Datum: 18.07.2003
Autor: Fritz Imhof

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