Mit mehrmonatiger Verspätung hatten landeskirchliche Gremien, zuletzt die Berner Kirchensynode, Resolutionen gegen den Stopp explizit christlicher Beiträge „Zum neuen Tag“ verabschiedet. Mitte November trafen die Radiobeauftragten der kirchlichen Mediendienste die Verantwortlichen von DRS 1 zu einem «Meinungsaustausch in konstruktiver Atmosphäre». Sie äusserten Befremden über das neue Konzept. Der SRG-Publikumsrat besprach am 7. Dezember die neue Sendung „Morgengeschichten“. Er befürwortete mehrheitlich die «Insel im informationslastigen Morgenprogramm». Nicht einig waren sich die Publikumsräte laut Präsident Othmar Kempf darüber, «ob die Sendung … nur ein Farbtupfer sein soll, ob tiefgründig philosophisch oder christlich-religiös“. Der reformierte Vertreter Frank Worbs sagte nach der Sitzung, auffällig viele Publikumsräte störten sich „an den teils recht oberflächlichen und belanglosen ‚Morgengeschichten’“. In der neusten Ausgabe der ‚Reformierten Presse’ meint Kurt Zaugg, bei DRS 1 für Hörspiel und Unterhaltung zuständig, die Neuausrichtung (mehr Literatur, Schweizer Autoren ans Mikrofon) werde sich durchsetzen. Man werde das Konzept noch schärfen und verbessern. Schon vor dem Konzeptwechsel im Juli 2006 habe es Morgengeschichten ohne religiösen Inhalt gegeben. Zaugg: „Ich habe nie gesagt, Religion sei verboten.“ Er verstehe, dass „kirchliche Interessensvertreter für ihre Anliegen einstehen“, doch solle man zuerst die Beiträge hören… Quellen: Livenet / Kirchenbote ZH, Reformierte PresseLieber philosophisch als religiös?
„Religion nicht verboten“
Datum: 18.12.2006
Autor: Peter Schmid