Frank Schaefer soll 1. FC Köln retten

Christ übernimmt «Himmelfahrtskommando»

Ein Jahr nach seinem Rücktritt ist Frank Schaefer erneut zum Trainer des Fussballvereins 1. FC Köln berufen worden. Brisant: Vor einem Jahr hatte er seinen Vertrag nicht verlängert, weil er als Christ Mühe mit dem Fussballgeschäft bekundete.
Baptist wird zum zweiten Mal Fussball-Bundesliga-Trainer.

In einem Interview betonte Schaefer, dass es ihm wichtig sei, auch im Profigeschäft Werte wie «Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit» vorzuleben: «Ich mag weder Tricks, noch Manipulationen.» Das ist in der Praxis schwierig. Trotzdem kehrt er jetzt in die Verantwortung zurück, weil ihm die Mannschaft, für die er seit 1982 immer wieder in unterschiedlichen Funktionen tätig war, wichtig ist.

Um seinen neuen Job ist Schaefer nicht zu beneiden. «Ein Himmelfahrtskommando», heisst es in den Medien. Für Fussballexperten ist der 1. FC Köln eine «Chaos-Truppe» oder ein «charakterlos verschriener Haufen».

«Glaube spielt die Hauptrolle»

Der bekennende Baptist Schaefer hat den Trainerjob zum zweiten Mal übernommen: 2011 schaffte er in er in einer ähnlichen Situation den Klassenerhalt. Doch dann trat er vor einem Jahr völlig überraschend zurück. Das angespannte Verhältnis zum damaligen Sportdirektor Volker Finke spielte dabei auch eine Rolle. Finke – der mittlerweile den Verein verlassen hat – hatte sich wiederholt kritisch zum Glauben des Trainers «mit Missionsauftrag und Erwachsenentaufe» geäussert und die Baptisten als Sekte bezeichnet.

Dank für Gebete

Schaefer konterte damals, dass gerade sein Glaube ihm Kraft für die Aufgabe gebe: «Der Glaube spielt die Hauptrolle in meinem Leben.» Sein Christsein bekennt Schaefer ganz offen: «Gott hat die Führung in meinem Leben. Die Bibellektüre und das Gebet gehören für mich zum Tagesablauf.» Trotz seiner Prominenz: Unter den 240 Mitgliedern in der Baptistengemeinde Köln-West spielt Schaefer keine Sonderrolle. Dort ist man vielmehr davon beeindruckt, wie ruhig ihn der Trubel lässt. Er weiss um die Kraft des Gebets und hat sich bei der Gemeinde dafür bedankt, dass sie betend hinter ihm steht.

Schaefer bekennt, noch nie dafür gebetet zu haben, «dass wir ein Spiel gewinnen». Trotzdem, witzelte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung», wird er für seine Mission Klassenerhalt «ein wenig Beistand von oben brauchen»: In den nächsten drei Spielen geht es gegen Stuttgart, Freiburg und Bayern München – wie gesagt, ein sportliches Himmelfahrtskommando.

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Datum: 18.04.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / idea.de / pro

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