US-Videoanbieter will „anstössige“ Filme zensurieren

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Denver. Das Video-Unternehmen "Clean Flicks" hat in Denver im US-Bundesstaat Colorado gegen 16 prominente Hollywood-Regisseure, darunter Steven Spielberg, Robert Altman, Martin Scorsese und Steven Soderbergh, geklagt. Wie das Newsportal "Business Wire" berichtet, will das Unternehmen damit das Recht durchsetzen, "anstössige" Filmszenen aus bekannten Hollywood-Filmen herauszuschneiden. Das Unternehmen reagiert damit auf einen Schritt der Regisseure, die eine "Beschneidung" ihrer Filme verbieten lassen wollen.

Die "Directors Guild of America" sieht in der unautorisierten Veränderung von Filmen freilich eine Verletzung des Urheberrechts und des "geistigen Eigentums" sowie eine Zensur. Bizarrerweise beruft sich auch "Clean Flicks" auf das Recht der freien Meinungsäusserung, nämlich Filme nach Wunsch zu verändern. Die Regisseure sehen ihr Recht auf freie Rede wiederum durch die Zensur des Unternehmens verletzt.

"Clean Flicks" wendet sich an Filmliebhaber, die sich an nackter Haut, Gewalt und Flüchen stossen. Der Service bietet Kunden unter dem Slogan "Keine unangenehmen Überraschungen mehr" die überarbeiteten Filme ohne "anstössige" Szenen an.

"Saubere" Filme im Sinne des Unternehmens, das seinen Hauptsitz im Pleasant Grove im US-Mormonenstaat Utah hat, beinhalten beispielsweise keine Nacktszenen. Darüber hinaus offensichtlich auch keine Darstellung nackter Haut. So malt z.B. Leonardo DiCaprio in der "Clean-Version" von Titanic die Brüste von Kate Winslet nicht. Der Film "Good Will Hunting" fällt ohne die permanenten Flüche des Hauptdarstellers Matt Damon auch viel kürzer aus als das Original. Und auch der Tod ist bei "Clean Flicks" sauber und ohne zu viel Leid und Blut.

Datum: 02.09.2002
Quelle: pte online

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