Jesus, Buddha oder Mohammed?

USA: 60% der Wiedergeborenen sind Pluralisten

Eine Mehrzahl der «Born Again» in den USA ist der Meinung, dass ausser Jesus auch Buddha und Mohammed «gültige Wege zu Gott» sind. Eine neue Untersuchung zeigt Merkwürdiges auf.
Verschiedene Religionen

Über 60 Prozent der wiedergeborenen Christen in den USA glauben, dass Buddha, Mohammed und Jesus gültige Wege zu Gott sind. Das ergab eine Studie des US-Apologetikinstituts «Probe Ministries» mit dem Titel «Religiöse Ansichten und Praktiken 2020», in der im vergangenen Jahr 3'100 US-Amerikaner zwischen 18 und 55 Jahren zu ihren Glaubensüberzeugungen befragt wurden.

«Biblisches Weltbild»: Immer weniger haben es

Die Interviewten wurden unter anderem nach ihrem «biblischen Weltbild» befragt, definiert durch die Eigenschaften Gottes, die Zuverlässigkeit der Bibel, die Sündlosigkeit von Jesus und die Errettung durch Jesus. Von den «Wiedergeborenen» waren es im Jahr 2010 noch 47 Prozent, die diesen biblischen Kriterien zustimmten. Zehn Jahre später ist diese Rate fast um die Hälfte auf 25 Prozent gefallen.

Das bedeutet: Nur noch ein Viertel der Evangelikalen der USA vertritt zentrale biblische Überzeugungen, die seinerzeit Kennzeichen dieser Bewegung waren. Kerby Anderson, Präsident von «Probe Ministries», kommentiert: «Pastoren und kirchliche Leiter können nicht mehr davon ausgehen, dass die Mitglieder ihrer Gemeinde oder Organisation eine biblische Weltanschauung vertreten.»

«Rettung und Beziehung zu Gott»

Die Untersuchung offenbart auch ein interessantes Detail, das Rückschlüsse auf die Art des Denkens und Redens unter Christen zulässt: Wenn die Fragestellung lautet «Mohammed, Buddha und Jesus sind gültige Wege zu Gott», stimmen unter den «Born Again» rund 60 Prozent mit dieser Aussage überein, rund 40 Prozent sind dagegen. Wird die Frage leicht anders formuliert, nämlich «Jesus ist der einzige Weg zu einer wahren Beziehung mit Gott», ist das Verhältnis massiv umgekehrt: 60 bis 80 Prozent sind dafür, und 20 bis 40 Prozent (je nach Altersgruppe) dagegen – eine Folge davon, dass im allgemeinen evangelikalen Bewusstsein und in der Lehre das objektive «Rettung» offenbar durch das subjektiv-persönliche «Beziehung zu Gott» ersetzt worden ist.

«Jesus hat gesündigt wie alle anderen»

In anderen Fragen sind stärkere Tendenzen zur Abweichung von traditionell evangelikalen Aussagen bei jüngeren Christen festzustellen. So sind immerhin rund 30 Prozent der «wiedergeborenen Protestanten» von 18-39 Jahren der Meinung, Jesus habe gesündigt wie andere Menschen auch.

Anderson kommentiert: «An diesen verstörenden Trends sind, ja, Pastoren Schuld, die nicht konsistent die biblische Lehre bringen. Aber auch die jungen Christen passen nicht mehr auf, sie sind – anscheinend dauernd – mit ihren Telefonen, sozialen Medien und anderen Inhalten beschäftigt, die sie für wichtiger halten.»       

Die Frage, ob andere Religionen auch gültige Wege zu Gott sind, wird übrigens vom nicht-evangelikalen Rest der US-Bevölkerung durchgängig zu rund 90 Prozent mit Ja beantwortet.

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Datum: 26.08.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Christian Headlines / Probe Ministries

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