Zeit der Gefühle
Mit den Gefühlen ist es so eine Sache. Sie kommen, sie gehen, und sie können sich sehr schnell verändern. Besonders verwirrend kann das in Liebes-Beziehungen sein.
Nicht existent oder übermächtig
Wir leben in einer Zeit, in der Gefühle entweder nicht ernst genommen oder völlig überbewertet werden. Das kann so weit gehen, dass sich Menschen ihren Gefühlen richtig gehend ausgeliefert fühlen. Die einen spüren und wissen oft gar nicht, wie sie sich fühlen. Andere erleben häufige Stimmungswechsel und sind davon hin- und hergerissen.
Was tun mit den Gefühlen?
Gefühle gehören zum Menschen, sie sind Teil des Lebens. Die einen erleben sie stärker, die anderen nicht so sehr. Wie aber lernen lernt man Gefühle wahrzunehmen und wie lebt man mit Ihnen?
Aufmerksam werden
- Führen Sie einmal ein Gefühlstagebuch, so kommen Sie ihren Gefühlen auf die Spur. Hier schreibt man auf, wann man welche Gefühle erlebt hat. Beschreiben Sie Ihr Gefühl und die Umstände, die Ihrer Meinung dazu geführt haben. Machen Sie das über mindestens zwei Wochen, besser sind drei oder vier.
- Gefühle muss man zunächst nicht bewerten. Angenehme und schöne Gefühle gehören genauso zum Leben wie nicht so schöne Gefühle - das ist das Leben.
- Gefühle sollte man lernen anzunehmen. Sie sind da. Der erste Schritt ist nicht, die Ursache der Gefühle zu finden. Manche gehen so vor, denn, wenn man etwas erklären kann, also die Ursache kennt, fühlt man sich nicht mehr so ausgeliefert; ganz nach dem Leitwort: «Was ich erklären kann, das schreckt mich nicht mehr so sehr.»
Zu Gefühlen kann man eine Einstellung gewinnen wie zu Menschen, denen man begegnet: Man begrüsst sie. Man verbringt Zeit mit ihnen und sie verlassen einem auch wieder.
Wie mit Gefühlen leben?
- Jeder Mensch empfindet die verschiedensten Gefühle und Stimmungen. Manche erleben über einen Tag richtige emotionale Berg-und-Tal-Fahrten. Menschen sind in dieser Hinsicht sehr verschieden.
- Manchmal hat das Leben ein solches Tempo und ist so überladen von Erlebnissen, Aufgaben und Informationen, dass Sie nicht mehr bei sich sind und sich so auch nicht mehr spüren können.
- Jeder Mensch braucht Raum für Erholung und Ruhe. Dazu gehören Pausen, wichtig ist aber besonders ausreichend und tiefer Schlaf, denn in dieser Zeit werden Eindrücke, Erlebnisse und Gefühle vom Gehirn bearbeitet und gespeichert. Deswegen ist Schlafen keine verlorene, sondern eine ganz wichtige Zeit.
- Geben Sie sich selbst die Gelegenheit, Ihre Gefühle rauszulassen, sei es durch Bewegung oder sei es dadurch, dass sie etwas Künstlerisches tun, Musik machen, Schreiben etc. Machen Sie Ihren angestauten Gefühlen Luft. Tanzen Sie zu lauter Musik oder schreien Sie mal so richtig laut und ungehemmt, wenn nicht in der Wohnung oder im Wald, dann eben ins Kissen.
Die Bibel und die Gefühle
Das Wort «Gefühl» wird man in der Bibel kaum finden, aber dennoch ist an vielen Hundert Stellen von Gefühlen die Rede, sei es Freude oder sei es Traurigkeit. Interessant ist, dass Freude oder Fröhlichkeit als etwas verstanden wird, was Gott im Menschen wirkt.
Der Missionar Paulus schreibt an die Christen in der Region Galatien: «Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude…» (Die Bibel, Galaterbrief, Kapitel 5, Vers 22).
Datum: 08.12.2010
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch