Lebt Jesus – oder hat er nur gelebt?
«Würde ich beispielsweise sagen: ‚Meine Grossmutter lebt’, wäre jedem vollkommen klar, was das bedeutet. Wenn ein gläubiger Mensch sagt: ‚Meine Grossmutter lebt’, meint er das genau so. Sagt er hingegen ‚Jesus lebt’, meint er das plötzlich ganz anders. Einerseits will er damit nicht sagen, dass Jesus wie die Grossmutter über Wohnort und Adresse verfügt, andererseits behauptet er genau das: Jesus lebt (irgendwo)», schreibt Jenter.
Würde er feiern?
Viele Menschen haben durch die Jahrhunderte Beweise für die Auferstehung von Jesus untersucht. Sie glaubten und glauben noch heute, dass Jesus lebt. Weil Jesus von den Toten auferstanden ist, versuchen seine Anhänger, nicht bloß «einen ethischen Moralkodex eines toten Gründers» zu befolgen. Sie haben vielmehr eine vitale persönliche Beziehung mit dem lebendigen Herrn, sagen sie.
Wenn das so ist, dann könnte Jesus theoretisch jedes Jahr seit Jahrhunderten Geburtstag feiern. Mit grösster Wahrscheinlichkeit tut er das aber nicht. Jesus setzt seine Prioritäten bestimmt anders.
Wann wurde Jesus geboren?
Wir jedoch feiern seine Geburt an Weihnachten. Aber findet diese Feier tatsächlich am Geburtstag von Jesus Christus statt? Den Beweis hat bisher niemand erbracht. Die ersten Leiter der christlichen Gemeinde, die nur ein oder zwei Jahrhunderte nach Jesus lebten, feierten die Geburt von Jesus am 25. März.
Einige Christen der Frühzeit warnten davor, den Glauben zu institutionalisieren. Origenes beispielsweise, ein einflussreicher Theologe, sprach sich 245 n. Chr. dagegen aus, die Geburt Jesu zu feiern. «Sünder feiern, nicht die Heiligen», argumentierte er.
Dennoch etablierte sich dieses Fest. Schon 336 n. Chr. gab es in Rom Weihnachtsfeiern. Schliesslich wurde der 25. Dezember zu dem, was er heute ist: ein Feiertag, der das Heilige und das Weltliche miteinander vermischt.
Weltweit durchgesetzt
Heute können wir jedes Jahr am 25. Dezember auf jedem bewohnten Kontinent Weihnachtslieder hören. Wir bekommen sie in den meisten Sprachen und Dialekten vorgetragen. Auch dieselbe beliebte Weihnachtsgeschichte wird immer wieder erzählt.
Viele Christen heben diese Zeit am Ende eines Jahres hervor, um darüber nachzudenken, wie Gott Mensch wurde und wie Menschen zu Gott zurückkommen können. Und niemals im Jahr sind die Kirchen so brechend voll wie an den Weihnachtsfeiertagen.
Das eigentliche Geschenk
Sollten wir überhaupt Weihnachten feiern? Ich glaube, dass wir die Freiheit dazu haben. Weihnachten ist ein Tag, der genauso gut ist wie jeder andere. «Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Ein jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt» (Bibel, Römer, Kapitel 14, Vers 5).
Weihnachten ist eine Zeit des Schenkens und der Freude, eine Zeit der Versöhnung und der Liebe. Ich weiss, es gibt manches gegen die Art einzuwenden, wie die Weihnachtszeit teilweise gefeiert wird. Wir würden diese Zeit jedoch mehrheitlich vermissen, wenn sie abgeschafft würde.
Aber auch alle anderen Tage eines Jahres sind «Weihnachten». Gott hat uns Jesus geschenkt – das ganze Jahr über. Deshalb gibt es an Weihnachten Grund zum feiern: die Geburt von Jesus, mit der die Voraussetzung der Vergebung geschaffen wurde, die Frieden schafft zwischen den Menschen untereinander und gegenüber Gott.
«Euch ist heute der Heiland geboren». In diesen Worten: Euch – heute – der Heiland ist die ganze Weihnachtsbotschaft und wäre der Schlüssel zum Frieden in der Welt enthalten. Jesus lebt noch heute. Das ist das eigentliche Geschenk von Gott an uns.
Datum: 23.12.2010
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch