Frankreich verzeichnet Anstieg von Angriffen auf Kirchen
Zu den jüngst gemeldeten Vorfällen zählen tätliche Angriffe, Branddrohungen und die Schändung heiliger Stätten.
Ein besonders alarmierender Vorfall ereignete sich am 10. Mai in der Kirche Notre-Dame-de-Bon-Repos im südfranzösischen Montfavet bei Avignon: Nachdem Pater Laurent Milan die Abendmesse zelebriert hatte, wurde er von etwa zehn jungen Männern konfrontiert, von denen einige vermummt waren.
Laut der Tageszeitung «La Provence» gaben sie zunächst vor, sich bekehren oder die Kirche besichtigen zu wollen. Einmal im Inneren, so der Geistliche, riefen sie «Allahu Akbar», beschimpften das Christentum und drohten, die Kirche niederzubrennen.
Schändungen und Vandalismus
Pater Milan erstattete Anzeige, woraufhin die Polizei am darauffolgenden Sonntag während der Messe Präsenz zeigte. Bereits drei Tage zuvor war eine Gemeindesitzung durch eine Gruppe gestört worden, die lautstark gegen Fenster schlug. Der Priester betonte gegenüber der Zeitung, die Angriffe seien nicht persönlich gemeint gewesen, sondern gegen den katholischen Glauben gerichtet.
In ganz Frankreich kam es zuletzt zu einer Serie von Schändungen und Vandalismusakten:
- In Saint-Aygulf in Südfrankreich wurde in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai eine Kirche aufgebrochen. Der Tabernakel wurde aufgerissen, die Eucharistie entwendet. Bischof François Touvet sprach von einem gezielten Angriff auf das Heiligste des katholischen Glaubens.
- In Maurepas bei Paris und in Rennes wurden Gemeinderäume verwüstet.
- In Paris betrat ein Mann mit einem Messer kurz vor Beginn der Messe die Kirche Saint-Ambroise – dank schnellen Eingreifens der Polizei kam niemand zu Schaden.
- In Cambrai wurde ein 96-jähriger Priester im März von zwei Einbrechern entführt, gefesselt, geschlagen und beraubt. Die Täter konnten fliehen.
- Am Karfreitag (18. April) wurden zwei Priester attackiert – einer in Lisieux (Normandie), der andere in Tarascon (Provence).
Zahl der Brandanschläge gestiegen
Mit den religiösen Spannungen wachsen auch die Sorgen rund um das Thema Migration. Der Grossteil der Neuankömmlinge stammt aus Nord- und Subsahara-Afrika, und unter Präsident Macron erreichte sowohl legale als auch illegale Einwanderung neue Höchststände.
Ein Bericht des französischen Nachrichtendienstes zeigt: 31 Prozent aller religiös motivierten Straftaten im Jahr 2024 richteten sich gegen Christen, 62 Prozent gegen Juden und 7 Prozent gegen Muslime.
Die Zahl der Brandanschläge auf christliche Gotteshäuser stieg von 38 im Jahr 2023 auf 50 im Jahr 2024 – ein Zuwachs von rund 30 Prozent. Während einige der Taten in Neukaledonien, einem französischen Überseegebiet, geschahen, entfiel der Grossteil auf das französische Festland.
«Frankreich gehört schon Allah»
Ein besonders schockierender Vorfall ereignete sich im März 2024 in Clermont d’Excideuil: Dort wurden über Nacht 58 Gräber, eine Kirchentür und ein Kriegerdenkmal geschändet.
Auf Französisch und Arabisch waren islamistische Parolen gesprüht worden – darunter «Unterwerft euch Allah», «Fröhlichen Ramadan, Ungläubige» und «Frankreich gehört schon Allah». Das arabische Wort «Koufars» («Ungläubige») war über den Friedhof verteilt, die Kirchentür trug die Aufschrift «Ramadan Mubarak».
2023 rund 1’000 Übergriffe
Frankreich ist mit religiös motivierter Gewalt nicht zum ersten Mal konfrontiert: 2012 wurden in Toulouse drei jüdische Kinder und ein Lehrer erschossen, 2016 wurde Pater Jacques Hamel von IS-Sympathisanten ermordet, und 2020 tötete ein tunesischer Migrant drei Menschen vor einer Kirche in Nizza.
Die Organisation «OIDAC Europe» berichtete im November 2024 von 2’444 antichristlichen Übergriffen in Europa im Jahr 2023 – etwa 1’000 davon in Frankreich. Rund 90 Prozent der Angriffe richteten sich gegen Kirchen oder Friedhöfe. Offiziell registrierte Frankreich zudem 84 Übergriffe auf Einzelpersonen.
Zum Thema:
25'000 an Jesus-Marsch in Paris …: … und wachsende Anzahl von Hassverbrechen
2019 über 3000 Gewaltakte: Gewalt gegen Christen in Europa im Allzeithoch
Nicht mehr sicher in Europa: Juden in England und Frankreich vor schwerer Zukunft
Datum: 03.06.2025
Autor:
Anugrah Kumar / Daniel Gerber
Quelle:
Christian Post / gekürzte Übersetzung: Livenet