Wunder im Alltag

«Ich wollte erleben, wie Gott mächtig eingreift...»

Gott tut auch heute noch grosse Wunder. Davon ist Edith Schoft überzeugt. Sie bewundert Menschen, die Aufregendes mit Gott erleben. Sie staunt über die Geschichten von Leuten, die mit Drogen, Gewalt und okkulten Mächten zu kämpfen hatten – bis Gott mächtig eingreift. Und sie sehnt sich danach, selbst auch ein handfestes Wunder zu erleben. Doch es kommt anders.
Warten auf ein Wunder

Ich habe mein Leben lang um ein Wunder oder ein Erlebnis gebetet, dass man in Büchern festhalten könnte, falls man die Gelegenheit dazu hätte. Konkrete Vorstellungen, wie das genau aussehen sollte, hatte ich dabei nicht. Und so liess ich Gott bezüglich Planung und Ausführung völlig freie Hand – es sollte nur möglichst deutlich sein. Ich wollte mein grosses Wunder ja schliesslich nicht verpassen.

Warten auf ein Abenteuer mit Gott

Und so wartete ich. Aber das erbetene grosse Wunder blieb aus.

Während ich so wartete, ging das Leben weiter. Ich zweifelte an mir während der heissen Phase des Abiturs – aber kein Mega-Wunder in Form von Jahrgangsbestnoten passierte. Ich haderte mit mir und war unsicher über den Weg, den ich beruflich einschlagen sollte. So lebte ich vor mich hin und hätte ein Abenteuer mit Gott gut gebrauchen können. Oder zumindest ein Wunder als Ermutigung und Stärkung in meinem Alltag. Einfach ein kleines Zeichen, dass Gott mich und meine Bitte um ein Wunder nicht vergessen hatte. Aber es kam nichts.

Gott ist anders

Bis mir eines Tages die Geschichte von Elia in den Kopf schoss. Ich lass sie in der Bibel, in Könige, Kapitel 19 nach. Darin wird beschrieben, wie sich Gott Elia zeigen will: indem er an ihm «vorübergeht», wie es in Vers 11 heisst.

Wow, so etwas Spektakuläres wäre auch ganz nach meinem Geschmack gewesen. Und Elia wartete, so wie ich. Plötzlich stürmte es ganz gewaltig. Ich kann mir vorstellen, dass Elia bestimmt alle Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Doch Gott war nicht im Sturm. Auf den Sturm folgte ein Erdbeben und ein Feuer, doch auch dort war Gott nicht. Dann hörte Elia ein Säuseln, einen Windhauch. Und in diesem leichten Windhauch ging Gott an Elia vorüber.

Während ich mich noch fragte, warum Gott sich einen eher unspektakulären Auftritt für Elia wählte, fiel es mir auf: «Und der Herr war nicht im Sturm».

Ich hatte die ganze Zeit auf ein Wunder gewartet. Gewissermassen auf meinen persönlichen Sturm. Doch während des Wartens übersah ich fast das Eigentliche: dass man Gott nicht nur in grossen Wundern erlebt, sondern auch in den kleinen Dingen. Im leisen Windhauch eben.

Tägliche Wunder erkennen

Das hat nicht nur die Sachlage, sondern auch mein Denken gehörig verändert. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich Gott jeden Tag erlebe, und dass dies kein einmaliges grosses Erlebnis sein muss.

Ich sehe ihn im Sonnenaufgang, höre ihn im Vogelgezwitscher oder in einem Lied. Ich habe Gott durch Bewahrung im Ausland erlebt – und er hat mich in den letzten Jahren bestimmt vor unzähligen Unfällen beschützt. Nur durch Gottes Hilfe habe ich letztlich einen Studienplatz für meinen Traumstudiengang gefunden.

Rückblickend erkenne ich so viele Gelegenheiten, in denen er ganz nah bei mir war. Auch wenn sich diese Abenteuer klein und unbedeutend anhören mögen, sie sind es wert, sich an sie zu erinnern und ihnen Beachtung zu schenken. Das Gute daran ist: Man verschwendet nicht so viel Zeit mit Warten auf ein grosses Wunder. Sondern man erlebt ganz viele kleine Wunder. Jeden Tag aufs Neue.

Buch zum Thema:
«Und der Herr war nicht im Sturm...» - Aus dem Buch «Chillen mit Jesus. Wahre Storys für Teens», Gerth Medien

Datum: 10.05.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Buch: «Chillen mit Jesus - wahre Storys für Teens» von Verena Keil, Verlag Gerth Medien

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