Erkenntnisse von 100 Wissenschaftlern

Das Glück und die Bibel

Was macht den Menschen wirklich glücklich? Über diese Frage forschen seit jeher Wissenschaftler in aller Welt. Ihre Ergebnisse hat jetzt Leo Bormans im Buch «Glück» veröffentlicht. Interessant ist, wenn man die Resultate mit der Bibel vegleicht.
Glücklich

Der von den Glücksforschern am häufigsten gegebene Rat betrifft den Umgang mit dem Nächsten. «Suchen Sie das Glück nicht in sich selbst, sondern in Ihren Beziehungen zu anderen», empfiehlt etwa der Psychologieprofessor Christopher Peterson (Michigan/USA), der als einer der Gründungsväter der «Positiven Psychologie» gilt. «Lieben und ehren Sie die Menschen, die Ihnen wichtig sind: Ihre Eltern, Lehrer, Familienmitglieder, Kollegen und Freunde.» Ganz ähnlich heisst es im Römerbrief, Kapitel 12, Vers 10: «Seid einander in herzlicher geschwisterlicher Liebe zugetan! Übertrefft euch in gegenseitiger Achtung!»

Liebe deinen Nächsten

Auf den Zusammenhang zwischen Selbst- und Nächstenliebe weist der spanische Psychologieprofessor José L. Zaccagnini (Madrid) hin: «Um glücklich zu sein, müssen Sie damit anfangen, Ihr ‚wahres Selbst’, Ihr Leben, zu lieben… Auf der anderen Seite rate ich Ihnen, ausserhalb Ihrer selbst zu suchen, weil wir heute auch wissen, dass der beste Weg zum Glück darin liegt, sich den Menschen um einen herum zu widmen.»

Bibelkenner denken dabei unweigerlich an Jesu Rat in Matthäus, Kapitel 22, Vers 39: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.» Wie das praktisch funktionieren kann, zeigt ein Glückstipp des südafrikanischen Psychologieprofessors D. J. W. Strümpfer (Kapstadt): «Rechnen Sie mit der Unterstützung aller Menschen in Ihrer Umgebung, bemühen Sie sich aktiv darum und unterstützen Sie andere ebenfalls.» Oder mit den Worten des Galaterbriefes, Kapitel 6, Vers 2: «Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.»

Glück und Geld

Mehrere Forscher haben sich mit der Bedeutung von Geld und Reichtum auseinandergesetzt. Macht Geld glücklich? «Je materialistischer wir sind, desto weniger zufrieden sind wir mit unserem Leben», schreibt die tschechische Gesundheitsforscherin Helena Hnilicova (Prag). Auf diesen Zusammenhang macht bereits das alttestamentliche Buch Prediger, Kapitel 5, Vers 9 aufmerksam: «Wer Geld liebt, wird des Geldes nie satt, und wer Reichtum liebt, bekommt nie genug.» Hnilicova gibt daher folgenden Rat: «Es scheint, als ob man, um allgemeines Glück und seelische Ruhe zu erreichen, unbedingt mit den vorhandenen Lebensbedingungen zufrieden sein muss, ohne ihre materiellen Seiten über Gebühr zu betonen.» Diese Sichtweise findet sich wiederum im Neuen Testament: «Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe», schreibt der Apostel Paulus. «Ich kann in Armut leben und mit Überfluss umgehen … Durch den, der mich stark macht, kann ich in allem bestehen», aus dem Brief an die Philipper, Kapitel 4, Verse 11 - 13)

Geld macht nur 4 Prozent des Glücks aus

Die isländische Psychologin Dóra Guðrún Guðmundsdóttir (Reykjavik) weist darauf hin, dass die Bedeutung des Geldes allgemein überschätzt wird: «Es macht nur 4 Prozent des Glücks aus und nicht 70 Prozent, wie manche Menschen denken.» Nicht das Geld, sondern Partnerschaft, Familie und Freunde seien der beste Vorhersagefaktor für Glück.

Genauso sieht das der italienische Professor für Volkswirtschaft, Leonardo Becchetti (Rom). Ihm zufolge leben grosszügigere Menschen glücklicher. Sein Fazit: «Es erhöht das Glück der Menschen, zum sozialen Wohlergehen anderer beizutragen, selbst wenn dies ihren individuellen monetären Verdienst schmälert.» Der Apostel Paulus sagt es noch kürzer: «Geben ist seliger als nehmen», Apostelgeschichte, Kapitel 20, Vers 35.

«Glück kann man kaufen, wenn…»

Eine ungewöhnliche Empfehlung gibt der Glücksforscher Christopher Peterson: «Glück kann man kaufen – wenn man sein Geld für andere ausgibt.» Auch dieser Rat findet sich mehrfach in der Bibel, zum Beispiel im Lukasevangelium Kapitel 12, Vers 33, wo Jesus sagt: «Verkauft euren Besitz und gebt das Geld für die Armen. Und, macht euch Geldbeutel, die keine Löcher bekommen; legt euch einen unvergänglichen Schatz im Himmel an, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn zerfrisst.»

Gefahr des Vergleichens

Einer der häufigsten Tipps der Glücksforscher ist, sich nicht mit anderen zu vergleichen. So schreibt der kolumbianische Wissenschaftler Eduardo Lora: «Auf die meisten Menschen hat es eine sehr schädliche Wirkung, wenn sie ihren materiellen Wohlstand mit anderen vergleichen.» In noch drastischere Worte kleidet die Bibel die Gefahren des Neides: «Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Knochenfrass», Sprüche Salomos Kapitel 14, Vers 30.

Glücklich kann der Glaube machen

Die Glücksforscher beschäftigen sich überwiegend mit irdischen Fragen. Manche weisen allerdings auch auf die Bedeutung des Glaubens für das Glück hin. So schreibt der norwegische Psychologieprofessor Reidulf G. Watten (Lillehammer): «Existenzielle Faktoren wie Religion und religiöse Aktivitäten sind positiv mit Glück verbunden: Je stärker die Aktivität, desto grösser das Glück.» Jesus Christus drückt das so aus: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzem Verstand! Das ist das erste und wichtigste Gebot», Matthäusevangelium, Kapitel 22, Verse 37 - 38.

Datum: 30.04.2011
Quelle: idea.de

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