Willy Grunch wird Internet-Hit

Millionen klicken auf Alain Audersets Film-Clip

Im Zwei-Minuten-Trickfilm des christlichen Grafikers und Künstlers Alain Auderset aus St. Imier (JU) quält sich Willy Grunch durch die Wüste.
Alain Audersets Video-Clip "Willy Grunch" wird zum Internet-Hit
Alain Auderset

Noch ein letzter Tropfen Wasser, dann ist seine Flasche leer und Willy sucht nach einer Quelle. Findet er frisches Wasser? Das Video wurde millionenfach angeklickt. Auch 20 Minuten berichtete darüber.

Die Story ist witzig gezeichnet und geht trotzdem ans Herz. «20 minutes» - und etwas später auch die deutschsprachige Ausgabe «20 Minuten» berichteten diese Woche über Auderset, Willy Grunch und den kometenhaften Aufstieg eines Film-Clips zum Internet-Hit.

Die Idee kam 2008

Die Idee für die Figur des Willy Grunch hatte Alain Auderset schon 2008. In der Folge zeichnete er verschiedene Storybords. Zusammen mit einer amerikanischen Produktionsfirma gestaltete er eine Serie von fünf Kurzfilmen. 2013 waren sie fertig. «Sie sollten lustig sein, und gleichzeitig zum Nachdenken anregen», sagt Auderset, der zusammen mit seiner Frau auch in einer Rockband spielt. Damals hoffen Zeichner und Produzent, damit Millionen von Menschen zu erreichen.

Clip verschwand in der Schublade

Doch dann kam die Ernüchterung. Kaum einer wollte die 3-D-Animationen von Willy Grunch sehen. Schliesslich stellte die US-Firma den Vertrieb ein und legte das Projekt auf Eis. Die Clips verschwanden in der Schublade. Alain Auderset war enttäuscht: «Für mich gibt es nichts Traurigeres als ein aufwändig realisiertes Projekt, das in der Schublade schlummert.» Die Sache lässt ihm keine Ruhe. Immer wieder betet er, vor einigen Wochen nochmals ganz konkret. Alain Auderset erinnert sich noch genau daran. Vorwürfe habe er Gott nicht gemacht, aber ihn an seinen Herzenswunsch erinnert, dass die Film-Clips Millionen von Menschen berühren. «Davon sind wir aber weit entfernt», habe er zu Gott gesagt. «Kannst du etwas unternehmen?»

«3,4 Millionen was?»

Und dann geschieht es: Noch am selben Tag stellt eine unbekannte Person in Russland einen Clip von Willy Grunch auf seine Facebook-Seite. Dies bemerkt Alain Auderset wenige Tage später in seinem Facebook-Profil. Was ihm auch noch auffällt: Unter dem Film steht die Angabe «3,4 M». Was bedeutet das? Auderset ahnt etwas, zur Sicherheit fragt er aber seinen Sohn. Und diesem verschlägt es fast die Sprache. Er bestätigt dem Vater, dass es sich tatsächlich um 3,4 Millionen Klicks handelt. So viele Menschen haben den Film bereits gesehen! Und die Geschichte geht weiter. Ein südamerikanisches Magazin teilt das Video ebenfalls und 1,5 Millionen Menschen sehen es sich an. Auch auf einer französischen Webseite schlurft Willy Grunch auf der Suche nach Wasser durch die Wüste und eine halbe Million klicken den Film an.

Crowdfunding für weitere Folgen

Der plötzliche Erfolg macht selbst Alain Auderset sprachlos. «Als ich die Anzahl der Klicks sah, dachte ich, ich halluziniere!», freut er sich. Drei Jahre war der Trickfilm in der Schublade verschunden. Und von einem Tag auf den anderen wollen ihn Menschen auf der ganzen Welt sehen. Auch das US-Animations-Studio Moondog hat sich wieder gemeldet. Sie wollen weitere Abenteuer von Willy Grunch produzieren. Ideen dafür hat Alain Auderset bereits. Für die Finanzierung wird ein Crowdfunding eingerichtet. Wenn alles klappt, wird Willy Grunch schon bald zu neuen Taten aufbrechen.

Zum Video:

Zum Thema:
Willy soll Welt erobern: Alain Auderset zeichnet 3D-Comic-Serie
Mit viel Humor und Comics die Menschen gewinnen
Schweizer Reformator: Zwingli, der Comic-Held
Jesus in bunten Bildern: Comic-Bibel für Kinder und Erwachsene

Datum: 14.04.2016
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: idea Schweiz

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung