Die Zaza in der Türkei

zaza

Wir sind in einer Stadt, in der es mehr Esel als Autos gibt, die man überall „betanken“ kann. In einer Stadt, die es nicht für nötig hält, Straßen zu bauen. Welches Volk lebt dort? Wir fragen:
„Bist du ein Türke?“ – „Ja.“
„Bist du ein Kurde?“ – „Ja, natürlich!“
„Bist du ein Zaza?“ – „Ja, aber sicher!“

Immer nachdrücklicher klingt die Antwort, je mehr wir uns dem Kern der Sache nähern. Warum tut sich eine Person mit ihrer nationalen Identität so schwer? Die Geschichte dieses Volkes gibt Antwort darauf:

Tatsächlich sind die Zaza oder Dimli weder Türken noch Kurden. Sie leben im Osten der Türkei und haben eine eigene Sprache, Geschichte und Kultur. Dennoch wurden und werden sie nicht als eigenständige Volksgruppe akzeptiert. Sie sind ein Volk mit oraler Kultur, haben also keine Schriftsprache. Ihre Geschichten werden mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Das bringt ihnen erhebliche Nachteile innerhalb des politischen Staatsgebildes ein.

Fast seit ihrer Gründung im Jahr 1923/24 bemüht sich die Türkische Republik um Assimilation aller Volksgruppen, so dass eine systematische Erforschung der eigenen Geschichte und Kultur – und damit der eigenen Identität – weitgehend verhindert wurde. Daher sind die Zaza ein unbekanntes Volk, obwohl sie weltweit etwa 3 bis 5 Mio. Menschen zählen sollen. 250.000 von ihnen leben in Deutschland. Schätzungsweise die Hälfte des Volkes ist entweder in die westliche Welt emigriert oder in die großen Städte der Türkei gezogen. Die Zaza sind in sich nicht einheitlich: die Nord-Zaza folgen der schiitischen Richtung des Alevismus, der von einigen Sunniten als nicht-islamisch bezeichnet wird. Die Süd-Zaza gehören den sunnitischen Rechtsschulen des Islam an.

Diese Zweiteilung spiegelt sich auch im ethnisch-kulturellen Selbstverständnis der beiden Gruppen wieder: Sie sprechen unterschiedliche Dialekte, die so verschieden sind wie Hochdeutsch und Niederländisch, so dass sich die beiden Gruppen nur schwer verstehen. Daher braucht jede Gruppe ihre eigene sprachwissenschaftliche Arbeit.

Für die Nordgruppe der Zaza wurde der Jesus-Film bereits hergestellt, für die Südgruppe ist er in Bearbeitung. Die Filmarbeit hat gerade bei oralen Kulturen eine besondere Bedeutung. Auch Alphabetisierungsprojekte sind notwendig. Gerade die Generation über 50 kann weder lesen noch schreiben. Eine Hörbibel würde eine breite Wirkung unter der älteren Generation haben.

Während im Exil vereinzelt Familien zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind, hört man von solchen Entwicklungen im Heimatland fast gar nichts; es dürfte sich dort höchstens um eine Hand voll Christen handeln. Jesu Worte in der Zaza-Sprache würden sicher eine enorm positive Wirkung haben.

Gebetsanliegen:
- Die Identitätsfindung dieses Volkes und eine kulturell angemessene Verkündigung des Evangeliums.
- Breite Annahme des Jesusfilms in der Nordgruppe und seine Fertigstellung für die Südgruppe.
- Gottes Schutz für die wenigen Christen und die Entstehung von Gemeinden.
- Die Bibelübersetzung, vor allem im südlichen Dialekt, und die Herstellung einer Hörbibel.

Weitere Gebetsanliegen zu "30 Tage Gebet für die islamische Welt" auf dieser Seite: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/411/
Download der Gebetsbroschüre: www.ead.de/dokumente/
Gebetsanliegen per Newsletter: www.livenet.ch/www/index.php/D/newsletter?nladd=86
Weitere aktuelle Gebetsanliegen: www.livenet.ch/gebet/
Wichtige Gebetsanliegen per SMS: www.sms.livenet.ch

Datum: 14.10.2006
Quelle: Deutsche Evangelische Allianz

Werbung
Livenet Service
Werbung