Bibelstudium: Matthäus 18,1-6

Bibelstudium

Gott hat andere Massstäbe

1 In dieser Zeit fragten die Jünger Jesus: «Wer ist wohl der Grösste im Reich Gottes?»2 Jesus rief ein kleines Kind, stellte es in ihre Mitte 3 und sprach: «Das will ich euch sagen: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, kommt ihr nie in das Reich Gottes. 4 Wer aber so klein und demütig sein kann wie ein Kind, der ist der Grösste in Gottes Reich. 5 Und wer solch ein Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. 6 «Aber wenn jemand den Glauben eines dieser Menschen, der mir wie ein Kind vertraut, zerstört, käme er noch gut davon, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

Kapitel 18 wurde einmal "Rede über Grösse und Vergebung" genannt. Sie zeigt die Richtlinien des Verhaltens auf, die für diejenigen passend sind, die von sich behaupten, Untertanen Christus', des Königs, zu sein.

18,1 Die Jünger hatten das Reich der Himmel immer als goldenes Zeitalter des Friedens und des Reichtums angesehen. Nun begannen sie, bevorzugte Stellungen in diesem Reich zu begehren. Ihr selbstsüchtiges Wesen drückte sich in der Frage aus: "Wer ist denn der Grösste im Reiche der Himmel?"

18,2.3 Jesus antwortete mit einem lebendigen Anschauungsobjekt. Er stellte ein Kind in ihre Mitte und sagte, dass die Menschen "umkehren und wie die Kinder werden müssen", um das Reich der Himmel zu erlangen. Er meinte dabei das Reich in seiner inneren Wirklichkeit. Um ein echter Gläubiger zu sein, muss der Mensch die Gedanken an persönliche Grösse verbannen und die niedrige Position eines Kindes annehmen. Das beginnt, wenn er seine Sündhaftigkeit erkennt und einsieht, dass er von sich aus vor Gott keinen Verdienst hat und Jesus Christus als seine einzige Hoffnung annimmt. Diese Haltung sollte sich durch das gesamte christliche Leben ziehen. Jesus wollte damit nicht sagen, dass seine Jünger nicht errettet seien. Alle ausser Judas glaubten an ihn und waren deshalb gerechtfertigt. Aber sie hatten noch nicht den Heiligen Geist empfangen und hatten deshalb nicht die Kraft für echte Demut, die uns heute durch den Geist in uns zur Verfügung steht (von der wir allerdings nicht so Gebrauch machen, wie wir es sollten). Aber sie mussten sich auch in dem Sinne bekehren, all ihr falsches Denken zu verändern, damit es zum Reich passte.

18,4 Der grösste Mensch im Reich der Himmel ist der, der sich selbst wie ein kleines Kind erniedrigt. Offensichtlich sind die Massstäbe und Werte im Reich der Himmel denen der Welt direkt entgegengesetzt. Unsere ganze Denkweise muss verändert werden, damit wir den Gedanken Christi "nach-denken" (s. Phil 2,5-8).

18,5 Hier geht der Herr übergangslos vom Thema eines natürlichen Kindes zu dem eines geistliches Kindes über. Wer immer einen seiner demütigen Nachfolger in seinem Namen aufnimmt, der wird belohnt, als ob er den Herrn selbst aufgenommen hätte. Was einem der Jünger getan wird, ist gleichzeitig seinem Herrn getan.

18,6
Auf der anderen Seite zieht sich jeder, der einen Gläubigen zu einer Sünde verführt, ein schreckliches Urteil zu. "Für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde." (Ein solcher Mühlstein, wie er hier erwähnt wurde, wurde von einem Tier bewegt, ein kleiner Mühlstein konnte mit der Hand bewegt werden.) Es ist schlimm genug, gegen sich selbst zu sündigen, aber einen Gläubigen zur Sünde zu veranlassen, bedeutet, seine Unschuld zu zerstören, seinen Geist zu verderben und seinen Ruf zu schädigen. Besser, einen gewaltsamen Tod zu sterben, als mit der Reinheit eines anderen zu spielen!

Datum: 26.07.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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