Klimaverändung in Jericho
Vor der Übergabe war das Leben in Jericho stark geprägt von den israelischen Check-Points. Stundenlang konnte man in der Warteschlange stehen, wenn man die Stadt verlassen oder in sie zurück wollte. Noch im September war die politische Situation in der ganzen Region angespannt, in Jericho selber aber dennoch ausgesprochen friedlich.
Seit die Stadt der Palästinenserführung übergeben wurde, hat sich einiges geändert. «Die israelischen Soldaten machen es der Bevölkerung leicht, hinein- und hinauszugehen. Das ist für die Menschen hier sehr ermutigend», sagt Karen Dunham. «Einen Check-Point haben sie ganz abgebaut, beim anderen nur ein paar Soldaten zurückgelassen.» Auch das Casino im Süden der Stadt solle in einigen Wochen wiedereröffnet werden. Den Moslems sei es zwar nicht erlaubt zu spielen. Aber sie hofften auf Israelis ...
Veränderte Herzen
Karen Dunham arbeitet in der «Living Bread International Church». „Gedeckt“ ist sie von zwei Seiten. Sowohl die israelische Armee als auch die Palestinian Authority (PA) in Ramalah haben ihr die Erlaubnis erteilt. Und ihre Arbeit fällt auf fruchtbaren Boden. «Die Gemeinde wächst rasant, und viele kommen neu zum Glauben. Wir haben die Übersicht verloren, wie viele sich taufen lassen.» Die Konvertierten wollten etwas lernen, und viele von denen, die nicht lesen oder schreiben können, würden übernatürliche Erfahrungen mit Jesus machen.
Sehr viele Israeli und Juden unterstützen die Arbeit der Gemeinde. «Das bricht wirklich die Herzen der Palästinenser, wenn sie herausfinden, dass die Gaben von ihren jüdischen Brüdern kommen», erklärt Karen Dunham.
«Furcht ist genommen»
Karen Dunham spricht von einer spirituellen Veränderung. Die Furcht sei verschwunden. Wenn früher ein Imam gegen die Arbeit der Amerikanerin gepoltert habe, so würden jetzt umso mehr Leute an ihrer Tür klingeln oder sie und ihre Mitarbeiter auf der Strasse auf Jesus ansprechen. «So etwas hat noch keiner von uns irgendwo gesehen. Sie kommen und fragen, ob wir sie taufen.»
Die Living Bread Church gibt Reis, Kleider und anderes an Bedürftige ab, jede Woche an 520 Familien. Trotz knapper Mittel will Karen in der Nähe eines Flüchtlingslagers eine Suppenküchen-Kirche aufbauen, damit sie dort auch die Kinder erreichen kann.
Taufen, wo Jesus getauft wurde
Ausserdem wurden in der Stadt bereits unzählige christliche Traktaten sowie Jesusfilme, Bibeln und Neue Testamente verteilt, und für den Januar 2006 ist ein Grossanlass geplant. Die israelische Armee habe ihr einen zweitägigen Event am Jordan zugestanden, und zwar genau an der Stelle, wo Jesus getauft wurde. «Diese heilige Stätte war für Jahre gesperrt.» Ein Gottesdienst mit Taufen und Anbetung genau an diesem Ort, das sei für Karen Dunham ein «spezieller Segen».
Datum: 05.04.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch