Diethelm ist als Buschpilot zehn Jahre im Dienst der Mission Aviation Fellowship (MAF) kreuz und quer über Afrika geflogen. Leben retten war seine Berufung, Fliegen sein Beruf. Am Wochenende porträtiert ihn das ‚Fenster zum Sonntag‘ auf SF2. Nyane Yuel ist schwanger und am Ende ihrer Kraft. Sie lebt in einem kenianischen Dorf und braucht dringend medizinische Hilfe. Doch über 700 km unwegsamen Dschungels trennten sie vom nächsten Spital. Sie hat keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen. Da landet Roland Diethelm mit seinem Pilatus Porter der MA, um Hilfsgüter ins Dorf zu bringen. Per Funk nimmt er Kontakt mit der Flugbasis in Nairobi auf. Die Frau kann sofort in einem Rotkreuzspital angemeldet werden. Anderthalb Stunden später erreicht sie das Krankenhaus und wird unverzüglich operiert. Ein unvergessliches Beispiel. Roland Diethelm könnte stundenlang über weitere Rettungsaktionen und Einsätze berichten. Roland Diethelm ist seit 18 Jahren mit Christine verheiratet. In Afrika waren sie stets gemeinsam im Einsatz – ein eingespieltes Team, meint Christine Diethelm: „Ich betreute den Boden und hielt Funkkontakt. Roland meldete mir immer, wo er war.“ Die MAF fliegt in vielen verschiedenen Ländern Afrikas. Das Einsatzgebiet und der Wohnort von Diethelms wechselten öfters. Manchmal waren sie in entlegenen Gebieten stationiert. Dann bewährte sich seine Frau ganz besonders, schmunzelt Roland: „Manchmal gab sie gleich noch eine Einkaufsliste durch; dann flog ich auf dem Rückweg einen Laden an und brachte die Sachen mit dem Flugzeug heim.“ In der kenianischen Hauptstadt Nairobi, wo Diethelms jahrelang lebten, gibt es viele Waisenkinder. Die traurigen Kinderschicksale beschäftigen sie. Eigene Kinder können Roland und Christine keine bekommen. Öfters beten sie zusammen und sprechen darüber. Roland wünscht sich ein Mädchen mit dem Namen Mirjam. Wie Christine mit einer Freundin ein Kinderheim besucht, streckt ihr die Heimmutter ein Kleines entgegen und sagt: „Das ist Mirjam!“ Christine will das Kind adoptieren – Roland hat Bedenken. Seit Jahren sind sie als Ehepaar ohne Kinder in ihrem Dienst ganz gut gefahren. „Wir fuhren trotzdem miteinander zum Heim, und als er Mirjam im Arm hielt und sie ihn anlächelte, war der Fall auch für ihn klar.“ Ein Jahr später, 1998, nehmen sie ein weiteres Kind, Elia, in die Familie auf. Seit drei Jahren leben Diethelms wieder in der Schweiz. Die Sendung ‚Lebensretter‘ läuft am Wochenende im ‚Fenster zum Sonntag‘ auf SF2: am Samstag, 5. Juli, um 15.35 Uhr (anstatt 17.30 Uhr), am Sonntag um 11.30 Uhr.
Datum: 04.07.2003
Flüchtlinge mit Schusswunden oder Menschen mit Schlangenbissen, schwangere Frauen, Ärzte und Journalisten, auch tonnenweise Hilfsgüter: Roland Diethelm bringt sie sicher ans Ziel.