Neofaschisten verprügeln Muslime im Fernsehstudio

Homepage Lokalsender "Telenouovo"

Rom. Eine Gruppe von Neofaschisten hat in einem lokalen Fernsehstudio in Verona zwei führende Funktionäre der italienischen Muslim-Vereinigung verprügelt. Wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" berichtete, ereignete sich der Vorfall am späten Freitag abend in einem Studio des Lokalsenders "Telenouovo".

Opfer waren der Vorsitzende der Muslim-Vereinigung, Adel Smith, sowie dessen Sekretär Massimo Zucchi. Während Smith nur leicht verletzt wurde, trug Zucchi erhebliche Verletzungen im Gesicht davon. Die Fernsehsendung wurde dennoch ausgestrahlt, unter anderem konnten die Zuschauer auch das Eintreffen der Polizei miterleben, die später einige der inzwischen geflohenen Schläger festnahm.

Zu der Aktion bekannte sich die neo-faschistische "Forza Nuova", eine 1997 in Konkurrenz zur faschistischen Partei MSI gegründete Gruppierung, die nach Presseberichten rund 2000 Mitglieder zählt. Paolo Cartosillis, Sprecher der Partei für die Region Veneto, verteidigte in einer Presseerklärung die Aktion. Er erklärte, es könne nicht toleriert werden, wenn ein Verfechter des islamischen Fundamentalismus die christliche Religion und den Papst beleidige. Ein Sprecher des Bistums Verona verurteilte den Vorfall als "Akt der Barbarei".

Umstrittener Muslim-Vorsitzende

Adel Smith, ein Muslim schottisch-ägyptischer Abstammung, ist Vorsitzender einer kleinen islamischen Vereinigung. Er erlangte nationale Bekanntheit durch Auftritte in Fernsehshows, bei denen er sich für eine Verbannung der Kruzifixe aus dem öffentlichen Leben aussprach.

Ferner vertritt er öffentlich die Auffassung, dass die Terror-Anschläge vom 11. September eine Inszenierung des amerikanischen Geheimdienstes gewesen seien. Bei einer Fernsehdebatte in der vergangenen Woche hatte Smith einen italienischen Journalisten tätlich angegriffen, der ihn als Terrorismus-Sympathisanten bezeichnete.

Datum: 14.01.2003
Quelle: Kipa

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