Neue Jugend-Charta

Religionsfreiheit gehört auch in christliche Camps

Vor rund zwei Jahren beschloss das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV), mehr als einem Dutzend christlicher Jugendverbände Subventionen in der Höhe von insgesamt 670'000 Franken zu streichen. Diese Massnahme riss ein Loch in die Kassen von Jungscharverbänden und Camps wie Adonia. Nun entschieden die betroffenen Verbände, eine neue Jugend-Charta zu formulieren.
Singen mit der Lagerband
Marc Jost
HipHop-Tanzaufführung

Der Bund begründete seine Entscheidung mit der Behauptung, dass christliche Organisationen die Glaubensförderung in den Mittelpunkt stellten, was nicht dem Kinder- und Jugendfördergesetz entspreche. Die Befürchtung, dass Teenager dadurch zu einseitig gefördert oder – provokativ formuliert – einer Indoktrination unterzogen würden, teilen die betroffenen Kinder- und Jugendverbände nicht. Sie fühlten sich missverstanden und beschlossen, gemeinsam mit der Jugendallianz eine Charta zu formulieren, die ihre Ziele verständlich und transparent erklärt.

Neue Charta, die nicht «frömmelt»

Während mehr als einem Jahr haben die Organisationen eine Neuformulierung ihrer Absichten ausgearbeitet, sorgfältig geprüft und am Donnerstag (19.05.2016) im HipHop Center in Bern-Wankdorf schliesslich der Öffentlichkeit präsentiert.

Bisher seien ihre Erklärungen tatsächlich unglücklich formuliert gewesen, räumten die Verantwortlichen ein. Der Fokus hätte zu stark auf dem Glauben gelegen, was in einer säkularen Gesellschaft durchaus Nährboden für Missverständnisse bietet. Die Charta sollte in einer verständlichen Sprache formuliert sein, die auch von nicht-christlichen Gremien verstanden wird – kurz: Die neue Charta sollte nicht «frömmeln».

Ganzheitliche Förderung im Fokus

Inhaltlich stellt die Charta eine ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen in den Fokus. Sie geht detailliert auf Themen wie die Entfaltung sozialer Kompetenzen, die Stärkung der Persönlichkeit und den respektvollen Umgang mit der Natur ein, bekennt sich aber gleichzeitig klar zum christlichen Glauben. Gelebte Nächstenliebe sei ein zentrales Motiv der Unterzeichnenden, beteuert die Charta. Ebenso gehöre die Auseinandersetzung mit christlicher Spiritualität und die Thematisierung von Sinn- und Glaubensfragen in christliche Camps. Dennoch werde Religions- und Meinungsäusserungsfreiheit grossgeschrieben und die unterschiedlichen Ansichten der Teenager respektiert.

Ein Drittel aller Schweizer bevorzugen christliche Lager

In einer Ansprache hielt Marc Jost, Berner Grossratspräsident, fest, dass er christliche Camps sehr positiv in Erinnerung habe und befürworte, dass seine Kinder nun auch von ihnen geprägt werden. Ähnlich sieht das auch ein beachtlicher Teil der Bevölkerung: In einer repräsentativen Umfrage der Schweizerischen Evangelischen Allianz gaben 42 Prozent der Befragten an, ihr Kind in ein Lager zu schicken, wo biblische Geschichten erzählt werden. Knapp ein Drittel (28 Prozent) der Befragten würden solche Lager sogar anderen Lagern vorziehen (Livenet berichtete).

Untermalt wurde die Erstunterzeichnung der Charta von einer Rap- und Tanzdarbietung des HipHop Center Bern-Wankdorf, das den Kerngedanken der Charta beispielhaft umsetzt. Das Zentrum basiert nämlich auf biblischen Grundwerten und lebt den christlichen Glauben aktiv vor, ohne ihn jemandem aufzwingen zu wollen. «Wir sind überzeugt, das aktive Nächstenliebe Göttliches im Leben der Menschen bewirkt», bringt es die Jugendarbeiterin des HipHop Centers auf den Punkt.

Einsicht in die Charta erhalten Sie unter www.cckj.ch. Als Jugendorganisation können Sie Farbe bekennen und die Charta online unterzeichnen.

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Datum: 21.05.2016
Autor: Aaron Aebi
Quelle: Livenet

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