Reaktion auf Livenet-Bericht

Walter Wieland schreibt offenen Brief an Thuner Allianz-Präsidenten

Der Tod zweier bekannter Leiter in der Region Thun war am Sonntag Thema des Allianz-Gottesdienstes in Thun. Livenet berichtete. Walter Wieland, Pastor der Gemeinde «Neues Land Emmental» veranlassten einige Aussagen von Allianz-Präsident Meinrad Schicker zu einem Kommentar, in dem er sich vor allem zur Frage nach der Krankenheilung äusserte.
Walter Wieland
Meinrad Schicker, Pastor der Bewegung Plus Thun

«Lieber Meinrad, ob du mir gestattest, kurz etwas zu den Aussagen zum Tod von Michael Herrmann und Walter Bernhard zu schreiben, mit denen du auf Livenet zitiert wirst?

Ich glaube nicht, dass die Tatsache, dass die beiden nicht geheilt worden sind, bedeutet, dass sie sich im Glauben an ihre Heilung getäuscht haben. Mit Michael und Walter (und vielen Freunden) hatte und habe ich die Überzeugung, dass ihre Heilung Gottes Wille für sie war. Dass sie nicht geheilt worden sind, bedeutet keineswegs, dass Gott sie nicht heilen wollte, auch wenn das durchaus sein kann! Die Freunde der Bethel-Gemeinde in Redding sagen in so einer Situation: Wir haben eine Schlacht verloren und beten weiter um Heilung. In Europa tun sich viele gläubige Christen schwer mit dieser Argumentation.

«Kein Beispiel, wo Jesus nicht geheilt hat»

Die vorherrschende Meinung ist, dass Gott allein entscheidet über Heilung, Leben und Tod. Gewiss ist Gott allmächtig. Aber lange nicht alles, was geschieht, ist Gottes Wille. Weder will Gott, dass Ungeborene abgetrieben werden (er könnte es ja auch verhindern), noch sind die vielen Todesfälle von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mitten aus dem Leben heraus – in der Regel - von ihm gewollt. Es kann durchaus sein, dass Gott jemanden auch in jungen Jahren zu sich ruft oder er einem Leben aus anderen Gründen vorzeitig ein Ende setzt. Wichtig ist das klare Zeugnis von Jesus: Er hat nie jemanden getadelt, der geheilt werden wollte – ganz im Gegenteil. Es findet sich kein einziges Beispiel, wo Jesus jemanden nicht geheilt hat. Aber Jesus hat sehr wohl seine Jünger angefahren, wenn sie jemanden nicht heilen konnten. («Wie lange muss ich euch noch ertragen...»)

Zweifellos können wir nicht über Gott verfügen oder ihn zu etwas zwingen. Aber das Problem stellt sich gerade umgekehrt: Jesus trägt seinen Jüngern auf, also uns, in seinem Namen zu heilen. Er ging zurück zum Vater, damit wir jetzt in der Kraft des Heiligen Geistes auf der Erde seine Werke tun, z.B. Kranke heilen. Jesus hat nie gesagt: Heilt die Kranken, falls es Gottes Wille ist... Wenn wir im Namen Jesu heilen oder auferwecken wollen, so stehen wir grundsätzlich auf sicherem Boden. Gewiss ist es wichtig, dabei sorgfältig auf das Reden und die Führung des Heiligen Geistes zu achten.

Vielleicht eine mutige Täuschung...?

Gestatte mir noch eine Bemerkung: Wir Menschen sind durchaus aus Fleisch und Blut. Aber sobald Jesus in uns lebt, sind wir bevollmächtigt und beauftragt, Gottes Kinder zu sein und gegenüber Sünde, Tod, Krankheit und Teufel dem Sieg von Jesus Geltung zu verschaffen. Zu viele von uns werden krank und sterben, weil wir unseren Stand nicht einnehmen. Walter und Michael waren da grosse Vorbilder. Ihr mutiges Zeugnis wird viel Frucht bringen! Die Kompetenz der christlichen Gemeinde besteht durch alle Erschütterung und alles Scheitern hindurch im Zeugnis und Erweis des unvergänglichen Lebens aus Jesus Christus, gerade in der Kraft von Zeichen und Wundern. Vielleicht haben sich ja Michael und Walter getäuscht, aber dann war es wenigstens eine mutige Täuschung im Namen und im Sinn ihres auferstandenen Herrn!»

Datum: 15.01.2015
Autor: Walter Wieland / Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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