Schluss mit Energieverschwendung

Die Zukunft ist das Nullenergie-Haus

«Bald werden Null-Heizenergie-Gebäude Standard sein» - Das ist die Überzeugung von Werner Hässig. Der promovierte Ingenieur und Minergie-Pionier trug seine Überzeugung am AKU-Klimaforum am Samstag in Uster vor. Der Theologe Paul Kleiner und der Politiker Josias Gasser hielten die weiteren Hauptreferate.
Die Hauptreferenten der Tagung Werner Hässig, Paul Kleiner, Josias Gasser erhielten als Präsent ein vegetarisches Kochbuch.
Josias Gasser, Nationalrat GLP, Graubünden

«Schluss mit der Energieverschwendung in Gebäuden». Diese Forderung stand im Zentrum der Ausführungen von Werner Hässig, der auch die Arbeitsgruppe «Klima und Umwelt» der Schweizerischen Evangelische Allianz leitet.  

An der Tagung der AKU am Samstag in Uster legte Hässig die Latte hoch. Im Jahr 2020 sollte das Ziel erreicht sein, alle neuen Gebäude so zu konstruieren, dass sie sich selbst mit Wärme versorgen. Dies sollte dann weitgehend auch für sanierte Gebäude möglich sein. Das Energie-Sparpotenzial für sanierte Häuser liegt laut Hässig heute bei etwa 80 Prozent!

Ein wenig grüner und christlicher

Ziel der Tagung war es, so Hässig schmunzelnd, «dass Christen ein wenig grüner und die Grünen ein wenig christlicher werden». Wenn Christen grüner werden, sind sie auch bereit, nicht am Trend an immer mehr Wohnfläche teilzunehmen, ihre Wohnung nahe am Arbeitsort zu beziehen und den Thermostat auf einen vernünftigen Wert (ca. 20 Grad) einzustellen.

Hässig hat seine Kenntnisse kürzlich auch den Behörden in Nordkorea vorgestellt. Auch dort gebe es jetzt – wenn auch im Kleinen – erste Anstrengungen, Gebäude zu sanieren.

Handeln Sie!

Josias Gasser, Unternehmer und Nationalrat der Grünliberalen in Graubünden, erläuterte die Förderprogramme von Bund, Kanton und Gemeinden zur Gebäudesanierung. Der Energiefachmann ist überzeugt: «Wenn wir jetzt nichts für das Klima tun, werden wir es nicht mehr schaffen.» Und der Politiker forderte auf: «Handeln Sie selbst und warten Sie nicht auf die Politik!»

Wohnen wie im Himmel ...

Paul Kleiner, Rektor des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau (TDS) sprach über «Wohnen – wie im Himmel, so auf Erden». Anhand des Unservaters zeigte Kleiner Grundsätze des Wohnens im Licht des Reiches Gottes auf. Wohnen sei auch Teil der Bitte nach dem täglichen Brot, nämlich ein Grundbedürfnis. Dieses darf – über die christlichen Grundtugenden  wie Bescheidenheit und Genügsamkeit hinaus – auch Qualitäten aufweisen. Wohnen dürfe auch mit Genuss verbunden sein, räumte Kleiner ein, mit Hinweis auf das Badezimmer. Wohnen diene auch den menschlichen Bedürfnissen nach Schönheit, Gemeinschaft und Stille. «Wohnt in unseren Räumen auch die Stille?», fragte Kleiner.

In Workshops konnten sich die Besucher bei wie dem Solarpionier Josef Jenni, dem Fensterbauer Markus Wenger, den Architekten Thomas Zangger, Stefano Terzi und Anne-Lise Diserens und weiteren ausgewiesenen Fachleuten informieren.

Datum: 03.07.2012
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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