The Joya Way

Claudio Minder: «Es muss nicht zwingend nur gut gehen»

Das Buch «The Joya Way» gibt einen packenden Einblick in die Story der Joya-Schuhe. «Ich bin ich selbst überrascht, wie viele Stürme und Katastrophen wir erlebt haben», kommentiert Co-Gründer Claudio Minder. Seine Erkenntnisse können jeden ermutigen.
Claudio Minder und Karl Müller (Bild: Joya)
Karl Müller und Claudio Minder (Bild: Joya)

Die 220 Seiten sind eine Achterbahn-Fahrt durch das packende Geschäftsleben von Claudio Minder und seinem Geschäftspartner Karl Müller. «Das Buch ist ganz anders herausgekommen als geplant», fasst Claudio Minder zusammen. «Wir hatten ein Management-Büchlein von 20 Seiten für interne Zwecke geplant. Entstanden ist nun aber ein Werk, das zum Beispiel andere Jungunternehmer motivieren soll. Sie erkennen, dass es nicht immer nur bergauf geht. Wir werden als erfolgreiche Firma wahrgenommen, die glänzt und bei der alles gut aussieht.»

Doch man habe lernen müssen, dass ein langer Weg vor einem liegt. «Es muss nicht immer zwingend nur gut gehen. Und mit einem offenen Mindset kann man viel bewegen und erreichen. Das Buch richtet sich bei weitem nicht einzig an Unternehmer. Es inspiriert alle, dran zu bleiben, zum Beispiel auch in einer Beziehung oder Freundschaft.»

Viele Stürme erlebt

Ausdruckstark und kraftvoll zeichnet der Autor Jyoti Guptara eine breigefächerte Palette an Ereignissen nach. «Wenn man sich die ganze Sammlung an Erlebnissen vor Augen führt, bin ich selbst überrascht, wie viele Stürme wir erlebt haben, in wie viele Katastrophen wir involviert waren und wie wir rausgekommen sind.»

Am meisten beeindruckt Claudio Minder: «Wir erlebten so viele Niederlagen, trotzdem ging es immer wieder weiter. Ich weiss, dass Gott seine Hand darüber gehalten hat, weil er wollte, dass es funktioniert. Wir hätten so oft aufgeben und alles einstampfen können. Doch die Energie, die wir erhielten, erachte ich als ein Wunder. Es gab mehr Gründe zum Aufhören als zum Weiterzumachen und daran zu glauben, dass es unser Auftrag ist.»

Doch wenn sich Kunden mit einem guten Feedback bedanken, sind dies die Momente, in denen er weiss, dass sich alles gelohnt hat. «Wir sind reich beschenkt und gesegnet. Niemand kann sich erklären, wie wir alles hinbekommen haben; auch wir selbst nicht. Da hatte Gott seine Hände im Spiel. Unter dem Strich bin ich nicht allein unterwegs, da gibt es eine höhere Instanz, die das Ganze mitsteuert.»

Plötzlich 200 Mitarbeiter

Bis im Jahr 2018 lag der Fokus von Claudio Minder und Karl Müller IV. sehr stark auf der Marke Joya. Dann erfolgte in einem längeren Prozess die Zusammenlegung mit Kybun, da sich Karl Müller III. (Vater von Karl IV. und Gründer von kybun) aus diesem Familienbetrieb zurückziehen wollte. «Dadurch hatten wir von heute auf morgen 100 Mitarbeiter mehr. Wir haben nun doppelt so viel Arbeit wie früher, dennoch spüre ich einen enormen Frieden. Uns ist ein Geschenk zugefallen, da hatte Gott seine Hand im Spiel.»

Privat ist Claudio Minder dreifacher Familienvater, die Kinder sind zehn, acht und sechs Jahre alt. «Ich habe gelernt, abzuschalten und Zeit für die Familie zu haben. Aus eigener Kraft würde das nicht gehen. Wenn wir schauen, wie viele Mitarbeiter wir haben, würde mich die Verantwortung erdrücken. Es gibt sensationelle Monate und solche, die nicht rund laufen. Die Corona-Geschichte brachte uns recht unter Druck, aber ich spüre auch einen Segen. In den letzten vier Jahren wurde ich ruhiger und überlegter. Als wir 15 Mitarbeiter hatten, dachte, dass dies intensiv ist und langsam kritisch wird. Dann wurden es 50 und es ging auch noch…»

In 40 Ländern vor Ort

Inzwischen ist das Unternehmen in 40 Ländern tätig und setzt jährlich 400'000 Paar Schuhe ab. «Ich bin überzeugt, dass ich das Ganze ohne meinen Glauben nicht stemmen könnte. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht meine Fähigkeiten, die mich dahin gebracht haben. Bin ich ein guter Geschäftsmann? Ich, weiss, dass Gott einer ist und mir gewisse Eingebungen gibt. Eigentlich bin ich ein Instrument. Logisch gebe ich mein Bestes und gehe die Extra-Meile. Aber es ist ein Geschenk, der Glaube trägt mich durch, die Verantwortung spüre ich nur bedingt, denn ich weiss: Gott wird mich in einer schwierigen Situation durchtragen, auch wenn sie nicht wünschenswert ist.»

«Second Life» für Schuhe

Als Firma sei man reich beschenkt, deshalb wolle man etwas zurückgeben. Bei «Second Life» erhalten Schuhe ein zweites «Leben». Alte Schuhe können von Kunden zurückgegeben werden. «Wir reinigen und restaurieren sie. Mit Hilfsorganisationen wie Licht im Osten werden sie nach Moldawien, Rumänen oder in die Ukraine zu Bedürftigen gebracht.»

Claudio Minder bestieg zusammen mit Karl Müller IV den Kilimandscharo. «Und wir halfen zusammen mit Compassion in Kinderdörfern, wir verteilten Essen und spielten mit den Kindern im Camp. Sie hatten eine unglaubliche Freude. Als Unternehmer haben wir eine soziale Verantwortung. Karl verteilt an der Gassenweihnacht, am 25. Dezember Schuhe. Was Gott uns anvertraut, ist auch zum Weitergeben. Ich kann mir auch nächstes Jahr vorstellen, irgendwohin zu gehen, für Menschen, die es nicht so einfach haben. Wir produzieren ja nicht eine Maschine, die nur wenige verwenden können, sondern etwas, das einen Impact hinterlässt.»

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Joya Schuhe

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Datum: 02.01.2023
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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