Gute Haushalter im Reich Gottes
Wenn man ihm gegenübersitzt, strahlt er eine ungewöhnliche Wärme und Gelassenheit aus: Ernst Neck, ehemaliger Geschäftsführer eines Autohauses und Ältester, auch schon interimistischer Leiter der Schaffhauser Pfingstgemeinde. Nun hat er seine Erfahrungen und seine Einsichten für geistlich orientierte Gemeindeleitung in ein Büchlein niedergelegt und auf eigene Kosten an 600 Leitende in christlichen Gemeinden und Werken versandt.
Als 30-Jähriger übernahm Ernst Neck, der gelernte Automechaniker mit Zusatzausbildung in Business Management, die er sich in den USA holte, den väterlichen Betrieb in Beringen. Er führte den Grossbetrieb 25 Jahre als Verwaltungsratspräsident und im praktischen Alltag.
Nach der Weitergabe des Geschäfts hat er sich stark in Gemeinde und missionarischen Aufgaben engagiert, so auch für Campus für Christus als Mitorganisator von Explo-Konferenzen. Und: Er stellte in dieser Zeit starke Veränderungen in der Gesellschaft fest, die sich auch in Veränderungen im Gemeindeverständnis der Christen auswirkten: «Die Gemeindelandschaft hat sich wesentlich verändert», so seine Beobachtung. Darüber hat er viel nachgedacht und Erkenntnisse gewonnen. Diese hat er laufend unter verschiedensten Titeln niedergeschrieben. Schliesslich fasste er sie in einem Büchlein zusammen mit den Kapiteln: Wort Gottes, Berufung, Tugenden, Heiligung, Jüngerschaft, Leiterschaft, sowie Ämter und Dienste. Auch in Kursen und Seminaren sowie in persönlicher Begleitung von Verantwortungsträgern hat er seine Einsicht weitervermittelt.
Management ist nicht gleich Führung
Führung muss laut Ernst Neck in der christlichen Gemeinde nach andern Grundsätzen als im säkularen Bereich erfolgen. Er möchte die Prinzipien wieder «klarer darstellen und auseinanderhalten», betont er. Die fünf Dienste Apostel, Propheten, Evangelisten, Lehrer und Hirten in einer Region bilden zusammen mit dem Amt der Ältestenschaft die Führung der Gemeinde. Dazu kommen aber auch Managementaufgaben, zum Beispiel in der Diakonie.
Profeten und Lehrer kann man «machen», aber...
Es gibt Schulen, Seminare und Kurse für Prediger (Lehrer) oder Propheten. Man kann sie «machen», so Neck, aber die Männer und Frauen Gottes werden letztlich durch harte Lebensprozesse von Gott selbst ausgebildet. Es gilt, solche Menschen zu suchen und zu finden, wenn Führungspositionen neu besetzt werden sollen. «Ich habe zu viele Leiter mit Burnouts erlebt», sagt Ernst Neck. «Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden.»
Gottes Hand muss primär sichtbar sein
Nicht die Selbstdeklaration oder gar die Beliebigkeit darf den Ausschlag beim Besetzen von Führungspositionen in der Gemeinde sein. Gott ist der Töpfer, die Handschrift Gottes muss an Menschen erkannt werden, die in ein Amt eingesetzt werden. Als Vorbild dient Neck zum Beispiel Georg Müller. Er hatte das Charisma, die richtigen Leute zu finden, die seine Gründungen voranbrachten. Letztlich füllt Gott selbst die Strukturen mit seinen Leuten, ist Neck überzeugt. Besser sei es, eine Position offen lassen, bis die geeignete Person dafür gefunden ist. Das bedeutet für Interessierte an einem Amt oder Dienst: «Lernen, an Gottes Herz zu kommen und durch die Lebensschule praktische Reife zu erlangen.»
Komplementarität
Wachstum und Nutzen entstehen im Reich Gottes durch das Zusammenwirken der verschiedenen Ämter und Dienste: Den Aposteln, welche grosse Veränderungen einleiten, Propheten, welche aktuelle Botschafter Gottes sind, sowie Lehrern, Hirten und Evangelisten in sich ergänzenden Bruderschaften mit den Ältesten. Das Zusammenwirken sei dabei entscheidend. Konkret könne es in der Gemeinde bedeuten, dass der Pastor aktiv die Mitwirkung von Ältesten auch in der Verkündigung fördert. Sie werden den Horizont der Verkündigung und der Jüngerschaft zum Wohl der Gemeinde weiten.
Das Buch
Ernst Neck: «7 Grundlagen für das Haus Gottes und seine Haushalter». Bezug: www.weitesland.ch oder: info@weitesland.ch. Führungspersonen erhalten das Buch kostenlos.
Datum: 21.11.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Jesus.ch