Die Behörden haben die Warnung ausgesprochen, nachdem ein amerikanischer Geschäftsmann letze Woche in einem Krankenhaus in Hongkong gestorben ist. Er war auf einer Reise von Shanghai über Hanoi/Vietnam nach Hongkong. Bereits einige Tage zuvor hatte der Mann über schwere Atembeschwerden geklagt. Als sich sein Gesundheitszustand massiv verschlechterte wurde er nach Hongkong geflogen. Das Virus hat sich offensichtlich in zwei Krankenhäusern bereits ausgebreitet, denn in Hanoi waren innerhalb kurzer Zeit 20 Krankenhausangestellte schwer erkrankt, in der Hongkonger Klinik klagten mehr als 50 Mitarbeiter über grippeähnliche Symptome. 23 der Betroffenen zeigen bereits Symptome einer Lungenentzündung. Nach ersten Angaben leiden die Krankenhausangestellten in Hanoi an derselben Erkrankung wie der Geschäftsmann. Die Weltgesundheitsorganisation WHO ist besorgt über das Auftreten der Krankheit, da sie befürchtet, dass der Geschäftsmann während seiner Erkrankung mit hunderten Menschen in Berührung gekommen ist. Nach Angaben von BBC hat die WHO eine globale Warnung an alle Gesundheitsbehörden geschickt, sorgfältig auf neue Fälle von grippeähnlichen Epidemien zu reagieren. Nach Angaben des Hongkonger Krankenhauses ist die Erkrankung höchst ansteckend. Betroffen davon waren bis jetzt in erster Linie Mitarbeiter, die sich um die Patienten kümmern. Die Krankheit grassiert nach Informationen der Gesundheitsbehörden derzeit vor allem in Hongkong, Singapur, China, Vietnam und Taiwan. In der südchinesischen Provinz Guadong starben bislang mindestens fünf Menschen, 300 weitere erkrankten. Auch in Australien wurden 86 Fälle registriert. Laut den kanadischen Gesundheitsbehörden starben zudem zwei Bürger aus Toronto, die sich in Asien angesteckt hatten. Alle Fluggäste aus Asien, die in der Schweiz landen, werden untersucht. Das ordneten die Behörden wegen des Auftretens einer hoch ansteckenden Lungenentzündung an. Die lebensgefährliche Lungenentzündung mit Schwerpunkt in Asien stellt die Mediziner weltweit vor Rätsel. Trotz intensiver Untersuchungen in Vietnam, Hongkong und China konnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bisher noch keine Erreger identifiziert werden. In Notfall-Richtlinien forderte die WHO Reisende dazu auf, auf mögliche entsprechende Symptome zu achten. Dazu zählen schnell kommendes hohes Fieber, Muskelschmerzen, Heiserkeit, Atemnot und Husten. Einige Patienten entwickeln eine beidseitige Lungenentzündung, einzelne müssen beatmet werden. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch wird auf zwei bis sieben Tage geschätzt. Das Krankheitsbild entspricht einer atypischen Lungenentzündung. Erreger wie Chlamydien, Mykoplasmen oder Legionellen, die normalerweise atypische Lungenentzündungen verursachen, wurden von WHO-Experten bisher nicht gefunden. Infektiöse Entzündungen des Lungengewebes können viele Ursachen wie Bakterien, Viren oder Pilze haben. Die typische Lungenentzündung wird bakteriell verursacht und setzt akut mit Schüttelfrost und Fieber ein. Im Labor sei im aktuellen Fall eine Verminderung der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) und ein Abfall der Blutplättchen (Thrombozytämie) zu erkennen.Weltweit mehrere Tote
Schweiz trifft Schutzmassnahmen
Krankheit gibt noch Rätsel auf
Datum: 18.03.2003
Quelle: pte online