«Unerreicht» – dieses Wort prägte das BESJ-Wochenende im Nationalen Sportzentrum Huttwil. In dem Zentrum, wo die Schweizer Eishockeynationalmannschaft Kanada besiegte – in einer Strafenschlacht die Trainer Ralph Krueger kommentierte: «Eine solche „Battle“ (Schlacht) will ich nie wieder sehen!» Nahtlos reihte sich das BESJ-Treffen vom 9. bis 11. März 2007 in dieses sporthistorische Ereignis ein, sofern die verkündeten Ziele erreicht werden. Das Wort «unerreicht» dominierte, nicht etwa weil die Veranstalter an den 1200 anwesenden BESJ-Leiter vorbeigeredet hätten, sondern weil das neue Konzept «unerreicht» heisst. «Wir wollen um 20 Prozent wachsen», sagt BESJ-Leiter Adrian Jaggi. «Trotz 33 Jahren BESJ erreichen wir bisher nur vier Prozent der 6- bis 16jährigen.» Man wolle die bisher vom christlichen Glauben unerreichten Kinder vermehrt ansprechen. Das Rezept: «Wir machen Jungschar in Wohnquartieren und nicht mehr nur in Räumen von Kirchen und Freikirchen.» Die Jungschar von Uerikon (ZH) habe das so vorgemacht und hätte damit auf einen Schlag 45 Kinder dafür gewonnen. «In einem Tag verdoppelten sie die Teilnehmerzahl.» Viele Gruppen würden im Tessin und Wallis Jungschar-Ferienlager machen. Jaggi dazu: «Das ist schön und soll weiterhin Platz haben. Aber Lager sollen nun auch daheim durchgeführt werden, zum Beispiel auf dem Schulhausplatz. Kinder, die zuschauen und interessiert sind, können dann auch gleich mitmachen.» Übernachtet werde daheim. In Effretikon (ZH) habe man das ausprobiert. Begonnen habe man eingangs Woche mit 120 Kindern, beendet habe man das Lager mit 180. «Sie bauten eine Stadt aus Brettern, die Freude bei den Kindern war gross.» Die ersten Versuche seien gelungen, darum stellten die BESJ-Leiter das neue Konzept in Huttwil den 1200 anwesenden Leitern vor (rund ein Drittel der Schweizer Jungscharleiter). Unerreicht wurde damit gestartet. Auch mit anderen Mitteln wolle die Jungschar Unerreichte ansprechen. «In einer Ortschaft findet ein Fest statt. Hier wäre die Jungschar dazu prädistiniert, um einen Kinderhütedienst einzurichten. Die Eltern kommen, geniessen den Anlass und die Kinder freuen sich in der „Jungschi“», führte Jaggi als weiteres Beispiel an. Curdin Strasser gehört zu den Unerreicht-Initianten: «In Steffisburg erreichten wir auf diese Art 15 neue Kinder. Es sind die kleinen Sachen, die direkt vor unseren Füssen liegen, welche den Erfolg ausmachen. Darum sagen wir es nun den Anderen: Seid nicht zufrieden mit dem, was ihr erreicht habt. Was bisher lief, ist cool, aber es gibt noch so viele nicht erreichte Kinder. Dieses Wissen ist unsere Triebfeder.» Die Unerreicht-Stossrichtung auf einen Blick:So will der BESJ wachsen
«Unerreicht» gestartet
Die Triebfeder
- Programme in neuen Quartieren statt im Gemeindekeller.
- Ortslager anstelle von Lagern in der Ferne.
- Öffentlichkeitsarbeit in Zeitung, Radio, Kino und Anderem.
- Sozialdiakonische Aktionen (Kinderhüte, Mittagstisch, Abenteuerspielplatz).
- Gründung neuer Arbeitsbereiche, zum Beispiel für Ausländer, Behinderte, im Sport, an Computern und so weiter .
Website: www.besj.ch
Datum: 14.03.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch