Laut dem stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises, Pfarrer Ralf Neuschwander aus Kaiserslautern-Dansenberg, werden pro Spiel etwa 150.000 Besucher in der Kaiserslauten erwartet. Man rechne damit, dass jeder Zuschauer bis zu drei Begleiter habe, die zwar nicht ins Stadion gingen, aber die WM-Atmosphäre erleben möchten. Der Arbeitskreis besteht aus Vertretern des Sportbundes, der katholischen und der evangelischen Kirche. Begonnen habe die Vorbereitungsphase mit dem Gottesdienst anlässlich der DFB-Feiern zu 50 Jahre „Wunder von Bern“ in Kaiserslautern, sagte Neuschwander. Vom 20. bis 22. Mai 2005 werde der Arbeitskreis ein Familienwochenende veranstalten. Am 5. Juni 2005 sei ein ZDF-Fernsehgottesdienst aus dem von Andre Heller gestalteten WM-Globus geplant, der zu dieser Zeit in Kaiserslautern stehe. Während der Zeit der Weltmeisterschaft wolle der Arbeitskreis vor allem das WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ umsetzen, sagte Neuschwander. Dafür sollen so genannte Scouts gewonnen werden, die den ausländischen Besuchern die Wege durch die Stadt zeigen. Menschen aus bis zu zehn Nationen werden während der WM in Kaiserslautern erwartet. Ihnen sollen auch Gottesdienste in ihrer Landessprache angeboten werden. Sport und Kirche haben nach Neuschwanders Worten zahlreiche Berührungspunkte. Dazu gehörten der Umgang mit Ehrenamtlichen und die Tatsache, dass zurzeit verstärkt ethische Fragen an den Sport gestellt würden. Ausserdem, so Neuschwander, tue Bewegung der Kirche nicht nur im übertragenen Sinne gut. „Wir wollen dort als Kirchen präsent sein“, versichert auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker. Die Weltmeisterschaft biete den Kirchen die Chance, „sich einzubringen in eine Sache, die unser ganzes Land betrifft“. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, hob die „Chancen einer ökumenischen Zusammenarbeit“ bei der WM hervor. Dabei hätten die Kirchen weniger die Fussballspieler selbst im Blick, sondern die hunderttausende Fans und Zuschauer. „Wir wollen gemeinsam deutlich werden lassen, was Gastfreundschaft bedeutet“, sagte Hein. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann regte ökumenische Gottesdienste und andere gemeinsame Veranstaltungen der Kirchen abseits der Stadien während der WM an. In Hessen ist Frankfurt Austragungsort von WM-Spielen. Unabhängig von der Fussballweltmeisterschaft wollen sich die Kirchen in Hessen künftig verstärkt aktiven Leistungssportlern zuwenden. Der Präsident des Landessportbundes Hessen, der CDU-Politiker Rolf Müller, verwies auf ein steigendes Interesse vieler Sportler an Wertefragen, aber auch auf deren Versagensängste. „Da sind vor allem die Kirchen gefordert“.Erste Aktivitäten
Begleitung offerieren
Fans und Zuschauer im Blick
Datum: 22.10.2004
Quelle: Epd