Reisen mit Mehrwert

Windsurfen in Südfrankreich, Offroad-Trip in Südmarokko, Trekking auf den Lofoten, Tanzferien in der Toscana: «Surprise Reisen» bietet ein breites Ferienangebot. Und will seinen Kunden mehr bieten als reinen Spassfaktor.
Der Komfort-Reisecar von «Surprise»
Erich Goldenberger
Die «Surprise»-Geschäftsräume im thurgauischen Sommeri

Wurde «Surprise» vor gut zwei Jahrzehnten zuerst dank seinem «berühmt-berüchtigten Schlafwagenbus» und als Abenteuerspezialist für «Zeltfreaks, Surfjunkies und Sandhasen» bekannt, hat sich sein Angebots-Spektrum seitdem vervielfacht, erzählt Erich Goldenberger, Geschäftsführer der «Surprise Reisen AG». Allein im Hauptprospekt Frühling bis Herbst 2010 des Reisedienstleisters mit Sitz in Sommeri finden sich knapp 90 Angebote.

Klassische Badeferien sind aber nach wie vor gefragt, etwa im «Surprise Feriendorf», dieses Jahr erstmals in Sardinien. Es richtet sich an Familien und an Jugendliche, die sich individuell anmelden oder mit der Familie eintreffen. Das Besondere ist, dass den Jungen ein separates Programm geboten wird. Die Teenager ab 14 Jahren können selber entscheiden, ob sie bei der Familie oder mit Gleichaltrigen übernachten wollen. Mit 500 bis 600 Teilnehmern handelt es sich um das grösste Ferienprojekt von «Surprise». Anreise und Dauer der Ferien sind frei wählbar. Das Konzept hat sich gemäss Erich Goldenberger bestens bewährt.

Glaubensthemen - der Klassiker schlechthin

Bei jedem Reiseangebot von «Surprise» integriert sind die «geistlichen Inputs auf biblischer Basis» durch die jeweiligen Reiseleiter. Das Ziel: Den Reiseteilnehmern dank «Ferien mit Gott» einen Mehrwert zu bieten, der über den reinen Spassfaktor hinausgeht und die Seele anspricht. Dieses Anliegen ist für die «Surprise»-Verantwortlichen von zentraler Bedeutung. Den Leitern werde beim Gestalten der Andachten viel Freiheit gelassen. Ziel sei es, die Leute zu ermutigen, nicht zu unterhalten.

Es handle sich um eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, temporär eine Art Pastorenfunktion auszufüllen. Deshalb gibt es jährlich einen Schulungstag für Reiseleiter mit vielen Infos, Tipps und praktischen Übungen. Es gebe immer wieder neue Interessenten, weshalb der Auswahlprozess wichtig sei: Referenzen einholen, Erwartungen/Fähigkeiten abchecken, die passende Reise für den (neuen) Reiseleiter finden ...

Toscana-Tanzferien - ein Klassiker

«Als vor rund 15 Jahren erstmals Tanzferien angeboten wurden, erhielten wir den einen oder anderen bösen Brief», kann sich Erich Goldenberger, 46, gut erinnern. Die Leute zum Paar-Tanzen zu ermutigen, sei damals in christlichen Kreisen fast schon als provokativ empfunden worden. Das Blatt hat sich längst gewendet. «Die zwei Tanzferien im Frühling und an Silvester sind längst etabliert, wenn nicht sogar Kult», sagt der gelernte Agromechaniker, technische Kaufmann und früher auch Lastwagen- und Buschauffeur.

Willkommen sind sowohl «feste Paare» wie auch Singles. «Es ist immer wieder eine Herausforderung, genügend Männer für die tanzfreudigen Frauen zu finden», gibt Goldenberger zu. «Surprise» sorgt dafür, dass jedem Teilnehmer ein möglichst ebenbürtiger Tanzpartner zugewiesen wird. «Diese Tanzfreizeiten werden dank den beliebten Tanzlehrern und wegen der locker-seriösen Atmosphäre sehr geschätzt», meint der verheiratete Vater von drei Kindern.

Veloferien, Smaland-Schweden

Kroatien-Ferien sind in den letzten Jahren mit (noch) sauberen Stränden und spannenden Orten aufgekommen. Seien es Badeferien, «Inselhüpfen» (7-tägige Schiffsreise mit Übernachtung auf einem «Tucker») oder ein Segeltörn, ebenfalls mit «Schlafen auf welligem Untergrund». Veloferien in Smaland werden bereits zum dritten Mal angeboten und immer beliebter. Vielleicht liege das an den Assoziationen zu beliebten Kindergeschichten aus der Kindheit von Astrid Lindgren, so Goldenberger.

Neue Ferienangebote

Ziemlich neu ist das Angebot «Siesta - Ferien voller Leben» in Zusammenarbeit mit «Kultour Ferienreisen AG». Die «Siesta-Ferien» sind nicht nur, aber eher für unternehmungslustige Menschen ab 50 Jahren gedacht. Neben Reisen, Wandern, Radfahren oder Baden stechen einige kulturelle Leckerbissen heraus. So das sechstägige «Bach-Fest» in Leipzig/Dresden im Juni. Neben dem Besuch eines Konzertes mit Werken von Johann Sebastian Bach steht eine Dampferfahrt auf der Elbe, die Besichtigung von Dresden, Wittenberg und von Leipzig auf dem Programm. Ein weiteres «Schmankerl» bietet «Siesta» mit dem Besuch der Opernfestspiele in Verona.

Gut zu greifen scheint auch die Zusammenarbeit mit «Kultour». Gemäss Erich Goldenberger handelt es sich um einen «freundschaftlichen Reise-Mitbewerber», mit dem man schon lange gut zusammenarbeite und sich positiv ergänze.

Beliebte Gruppenreisen

Auch Gruppenferien erfreuen sich grosser Beliebtheit, besonders in Meernähe. Über 50 Gruppen hätten sich 2010 bereits angemeldet. In erster Linie Landes- und Freikirchen aus der ganzen Schweiz, die Gemeinschaft pflegen und den Teamgeist fördern wollen. «Surprise» organisiert das ganze Drumherum, während die Gruppen selber für das Programm sorgen. Was für beide Parteien eine «Win-Win-Situation» darstelle. Verantwortlicher der Gruppenreisen ist Charles Zwahlen, «Surprise»-Gründer und jetzt Präsident der Genossenschaft Surprise.

Im Sommer finden jeweils die Jugendcamps mit Zelten, Küche und Hauptzelt statt, die bereits fix installiert sind und bleiben, wenn Gruppen eintreffen oder wieder abreisen. Teilweise wird die Infrastruktur von eigenen, dann wiederum von fremden Camps benützt.

Blick in die Zukunft

Erich Goldenberger räumt ein Manko beim Erreichen von jungen Menschen ein. «Surprise» habe Mühe, den Zugang zu Jugendlichen zu finden, obwohl die Motivation dazu gross wäre. Sie seien das Marketing-Zielpublikum schlechthin und würden von überall her beworben. «Dabei wäre es eine riesige Chance, gerade ihnen auf ihrer Suche nach Lebenssinn positive Werte zu vermitteln», ist Goldenberger überzeugt. Ein hoch motivierter, jüngerer Mitarbeiter, der hier in die Bresche springt, wäre goldrichtig - muss aber auch finanzierbar sein.

Konkretere Projekte für die Zukunft liegen im Ausbau der Siesta-Angebote (Kultur) und von spezifischen Themen-Reisen (wie etwa Garten-, kulinarische Reise). Da für die Wahl der Ferienreise oft die Preisfrage eine grosse Rolle spielt, werden die Faktoren «gute Partner, Hotels, Abwechslung, neue Angebote» noch vermehrt von Bedeutung sein.

Gemäss Erich Goldenberger lässt sich «Surprise» nicht über einen messbaren Wert definieren, da ihr eigentlicher Wert im geistlichen Bereich liege. Es handle sich um eine Art Spagat zwischen wirtschaftlichem Unternehmertum und dem Ziel, «Reich Gottes zu bauen».

Webseiten:
www.surprise-reisen.ch
www.siesta-reisen.ch

Datum: 21.04.2010
Autor: Rolf Frey
Quelle: Livenet.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung